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Netz

Vor ihr die Welt

Wieder mal eine dieser ungezählten Geschichten, die es ohne Netz so nicht gegeben hätte.

Die freie Journalistin Meike Winnemuth arbeitet sich von RTL über den Stern, Cosmopolitan, Park Avenue und Geo bis zur Süddeutschen Zeitung durch, nicht unerfolgreich übrigens.

Sie kommt auf die Idee, ein Jahr lang das gleiche, kleine Blaue zu tragen und kommt mit dem Blog zur Idee nicht nur bei Mode-Fans sehr gut an. Sie bewirbt sich bei „Wer wird Millionär“, gelangt auf Jauchs Stuhl und gewinnt eine halbe Million.

Und dann erfüllte sie sich einen Traum.

Seit einem knappen Jahr bereist sie die Welt – wortwörtlich. Zwölf Städte in zwölf Monaten heißt das Motto, und natürlich schreibt sie darüber. Für diverse Medien, aber vor allem auch in ihr „Reiselogbuch“, das Blog „Vor mir die Welt“. Sie gestaltet ihre Weltreise, wie es nicht wenige auch tun würden, hätten sie die Zeit, den Mut und die Mittel dazu: Zeit lassen, Städte, Länder und Kulturen kennenlernen, richtig kennenlernen, besser kennenlernen jedenfalls als in zehn Pauschalurlaubstagen.

Irgendwann im Lauf der Sendung fragte mich Günther Jauch, was ich mit dem Geld anfangen würde. Und ich sagte: Reisen. Ein Jahr lang raus und jeden Monat in einer anderen Stadt wohnen. Auf diese Weise ein paar Orte erleben, die ich nicht oder fast gar nicht kenne, die mich aber schon immer gereizt haben, ohne dass ich genau zu sagen wüsste, was ich mir dort erhoffe. Ich dachte: Hinfahren und es herausfinden.

Das Tolle daran ist: Der Neid hält sich in Grenzen. Zu interessant, kompakt formuliert, aber dennoch aussagekräftig und dank großzügiger Bebilderung auch bestens einsehbar sind ihre Erlebnisse. Das Weltreiseblog wird komplettiert durch eine nicht gerade kleine Community, die die nicht häufigen, aber regelmäßigen Einträge durch eigene Erfahrungen, Tipps und Anmerkungen anreichert und somit ein Kompendium erstellt, was zwar nicht seinesgleichen sucht …

… aber in dieser Art vor zehn Jahren (okay, WWM gab’s damals auch noch gar nicht. Obwohl … doch.) so nicht hätte entstehen können. Was verdammt schade gewesen wäre. Denn alle paar Tage bequem ein paar Lese-Hapse Weltreise genießen zu dürfen – das ist ganz was Feines.

Danke.

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