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Die Spaßbad-Chroniken IV – Die Schikanen

„Spaßbad“ ist ja auch so ein Begriff …
… und das geschah bisher: Teil I, Teil II, Teil III

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Therme Loipersdorf Thermenlagune

Foto: Therme Loipersdorf via Flickr unter CC-Lizenz by

Mittlerweile haben sich dann auch alle Familienmitglieder aus den Augen verloren. Sie werden schon … [… irgendwie sich wiederfinden]

„Spaßbad“ ist ja auch so ein Begriff …
… und das geschah bisher: Teil I, Teil II, Teil III

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Therme Loipersdorf Thermenlagune

Foto: Therme Loipersdorf via Flickr unter CC-Lizenz by

Mittlerweile haben sich dann auch alle Familienmitglieder aus den Augen verloren. Sie werden schon nach einer Viertelstunde mithilfe der äußerst dezibelstarken Hallenmikrofonanlage und der Bademeisterin mit der Katharina-Thalbach-Gedenkstimme wieder zusammengeführt. Ein Elternteil darf nun das Bespaßungsprogramm im Wasser starten, während der andere mit Feldstecher und Peilgerät den Beobachungsposten am Beckenrand bezieht.

Das Spaßhaben kann nun beginnen. Da Betreiber von Spaßbädern bei ihren Kunden vom Kleinsten Gemeinsamen Vielfachen ausgehen müssen, nehmen sie an, dass der gemeine Spaßbadnutzer keinerlei Ahnung davon hat, was mit dem Medium Wasser im Allgemeinen anzufangen sei. Deshalb schütten sie auch nicht einfach nur ein paar Tausend Liter in ein praktisches 25-mal-25-Meter-Becken mit gleichbleibender Schwimm-Tiefe, sondern bauen etliche Schikanen zur Erbauung der Spaßbadenden ein.

Großer Favorit hierbei ist die singuläre Unterwasserkraftdüse, die – durch einen Zufallsgenerator aktiviert – mit der physischen Strahlkraft von einigen Hundert Pferdestärken einen mehrfach gebündelten Wasserstrahl urplötzlich von einer geheimen Stelle am Beckenrand auf die unschuldig Dahinplantschenden schießen lässt. Da soll dem Zwecke der Körpermassage dienen, habe ich mir sagen lassen, löst aber bei derart Beschossenen regelmaßig heillose Aggressionsschübe aus.

Ähnliches gilt für die übermannsgroßen Power-Duschen, die den Ahnunglosen mit einem Mal von oben mit einem nur noch in Bruttoregistertonnen zu messenden Schwall begießen, auf dass Zartbesaitete ordentlich Mühe haben, sich gegen die Wassermassen auch wieder an die Luft zurückzukämpfen. Wer hingegen Dusche und Düse widersteht, wird nach fünf Minuten Massage feststellen müssen, dass die Haut auf die ungewohnten Reize gerne auch mal mit halbstündigen Juckattacken reagiert. Und mit leidendem Gesicht Dauerkratzende werden in keinem Spaßbad gern gesehen.

Ein Klassiker ist auch das sogenannte Strom-Rondell. In bestimmten Intervallen wird das Wasser in extra dafür oval zugeschnittenen Badbereichen derart in Wallung versetzt, dass alle dort Spaßbadenden, die nicht bei drei auf ihre Liegestühlen hopsen, unweigerlich minutenlang mit Dutzenden Schicksalsgenossen auf eine elliptische Umlaufbahn gezwungen werden, auf dass ihnen ganz schwindlig wird. Einfach damit aufhören können die armen Leute nicht, der Sog ist zu stark. Und es soll schon Fälle gegeben haben, wo Strom-Rondelle aus technischen Gründen nicht mehr deaktiviert und die Schwächsten am Ende nur noch mit Kampfhubschraubern aus dem tödlichen Strudel gerettet werden konnten.

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Es folgt eine Fortsetzung.

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