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Musik

So much love

dm

Wir kommen vom Freitagabendfußball und essen Pizza. Dann wird hier geduscht, da werden Katzen gefüttert, die Großmutter kümmert sich um die Küchenordnung, und einem gemütlichen Kautschabend steht nichts mehr im Weg. Doch da sind ja Depeche Mode, die gerade ihr zigstes Studioalbum veröffentlicht haben.

Wir sitzen vor dem Computerbildschirm und sehen das Konzert in Berlin, das Dutzende Kameras so aufzeichnen, dass wir den Kamerawinkel mit der Maus bestimmen können. Dreihundertsechziggrad-Livestream. Was für ein Spaß! Heinrich ruft plötzlich: „Da, die Keule da hat gerade Whatsapp offen!“ Charlotte kommt kurz vorbei und bemerkt: „Die Frau da im Publikum hat aber einen ganz schön gewagten Ausschnitt.“ Luise bewertet Frontmann Dave Gahan: „Warum wackelt der eigentlich die GANZE Zeit mit dem Po?“

Gute Frage. Fakt ist, wir sehen fast das gesamte (einstündige) Konzert. Noch mal zum Verständnis: Eins, mal zwei, kurz sogar mal drei Kinder sehen mit ihrem Vater das Konzert einer Popband, die weder in den Charts, noch in irgendwelchen Youtubehipsterlisten vertreten ist und schon gar nicht mehr im Radio läuft. Und warum? Weil sie es können. (Zum Beispiel mit der Kamera rumspielen.) Die Musik finden sie so lala, ganz okay, guter Sound, halt so mittel eingängig, und die Typen da sind ja auch schon eher … naja: alt.

Dann hören sie „World in my eyes“ und sind ganz angetan von der Melodei und dem ganz gut verständlichen Englisch und natürlich vor allem von der Möglichkeit, die Kamera selbst steuern zu können. Und schwupps, ist das Konzert vorbei, thank you very much, das war ziemlich kuhl, Papa.

Tja.

Danke, Internet.

dm

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Medien Musik

Techniktagebuch aus dem Jahr 1999: Der Kassettenadapter

Dieser Text entstand vor allem für das großartige Techniktagebuch. Dort schreiben viele Menschen, die sich ab und an über das ganze Gedöns mit Knöpfchen, Reglern und Schaltern wundern, alles auf, was im Moment vielleicht langweilig sein mag. „Aber in zwanzig Jahren …“
Gut, dass es das gibt.
(Und der Text geht da ein bisschen anders.)

Wenn ich meine Kinder erstaunen möchte, was mit ihrem (und meinem) Alter zunehmend schwieriger wird, hole ich ein Technik-Ding aus einer Kiste von Technik-Dingen, die ich eigentlich mal wegschmeißen müsste. Neulich war es dieser Kassettenadapter:

Kassettenadapter

Papa, was ist das? Sieht aus wie eine Kassette (ja, habe ich ihnen schon beigebracht, gezeigt und vorgeführt), hat aber noch ein Kabel nebst Stecker dran. Wozu?

Weil, liebe Kinder, früher die Autos Kassettenabspielgeräte statt eines Bluetooth-Sensors oder USB-Eingangs hatten. Und in der Zeit, wo dann die CDs modern wurden, die Autos aber noch keine CD-Player besaßen, war dies die goldene Lösung. Man musste einen tragbaren CD-Spieler kaufen, diesen mit dem Kabel des Kassettenadapters verbinden und jenen ins Kassettenfach des Autoradios stecken. Dann konnte man auch ohne CD-Spieler im Auto eine CD hören.

Es sei denn Kopfsteinpflaster.

Oder Akku aus.

Ach …

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Medien Musik

Die Prinzen: DT64 bleibt

Der kurze Beitrag der Thomaner-Crew zum Kampf um einen Radiosender. Mehr dazu hier und in dieser einstündigen Doku auf Youtube (Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4), die die Nachwendezeit von DT64 genau und kenntnisreich beleuchtet.

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Musik

Beatbox Hooray

1993, und wer hat damals nicht euphorisch die Arme geschwungen …

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Und hier gibt’s noch mehr Kassettenschnipsel!

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Familie Musik

Mendelssohns Venetianisches Gondellied, Mozarts Sonate in C, Ginasteras La Danza de la Moza Donosa

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Musik

Für drei: Ballett

Lange nicht gehabt hier, die Rubrik. Aber aus aktuellem Anlass muss das jetzt mal wieder.

1. DJ Quicksilver – Bellissima
Menschen mit Plattenspielern und Ufftata-Mucke mischen – alle hübsch in Erdtönen gehalten – ein klassisches Ballettstudio auf. Dazu zappelte meine Mehr- oder Wenigkeit vor vielen Jahren begeistert auf diversen Tanzflächen. Animiert immer noch ganz gut zum Mitwippen, finde ich.

2. Herbert Grönemeyer – Demo (Letzter Tag) Großer Song. Großes Video. Unser Lied. Als meine Schwester dazu auf meiner Hochzeit tanzte, musste ich die Schleusen öffnen. Wurde hier schon mal verlinkt, aber na und. Die Tänzerin brilliert in Joggingbuxen vor leerem Publikum, und ihr scheint das sehr egal.

3. Leonard Cohen – Dance me till the end of love
Heute Nacht starb der Mann mit der so tiefe Stimme, nachdem er gerade erst sein letztes Album abgeschlossen hatte. Das ist Willenskraft. Im Video gibt’s den Tango aus „Der Duft der Frauen“, ein paar kitschige Pferde und gegen Ende eine pathetische Ballett-Einlage. Aber zu so einem Anlass darf das.

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Mehr Für-drei’s:
Computersongs
Cover
Tanz
Neunziger-Rave-Tänze
Sterne
Kekse

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Musik

Lieber Radiodiscjockey!

„Wir haben soeben die Dreiminutendreißig-Schallgrenze erreicht. An dieser Stelle blenden wir den Titel für sie aus.“

Äußerst eleganter Übergang zwischen Nordisch by Nature Teil 1 und Teil 2 von Fettes Brot, irgendwann 1996 oder so.

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Familie Musik sl.

Five get over excited – Das Mixtape für den Sommerurlaub 2016

Ostsee

Seit einigen Jahren frickele ich für den Sommerurlaub einen bunten Strauß luftiger Melodeien zu einem halbamtlichen Familien-Mixtape zusammen. Das kann man schnell haben – ab in den Musikmarkt die Cloud, Doppel-CD Playlist kaufen, fertig -, das kann man aber auch selbst machen. Richtig gut funktioniert das, wenn noch ein paar nette Menschen mithelfen, wie man es an dieser Stelle sehr gut erkennen kann. Vielen herzlichen Dank also an die Frauen Breitsprecher, Holz, Rau und Richter sowie die Herren Schulze, Wunder, Bahr und Schipke!

Doch ganz so einfach ist die Sache dennoch nicht.

Denn so ein Mixtape für die ganze Familie ist eine Art eierlegende Wollmilchsau. Es muss alles können, darf aber auch nicht zu überladen sein. Schließlich ist Urlaub, niemand soll verärgert werden, aber alle wollen im Auto und auf beim Sonnenuntergangsterrassenchillen gute Musik hören. Und deshalb gibt es – schließlich sind wir in Deutschland – einige Richtlinien:

  1. Pflicht sind ein paar Launenheber zu Beginn. Musikwunsch Nummer eins, der Herr Foster gleich zu Beginn, stammt beispielsweise vom Sohn, der Kuchen am Ozean und der Hurrikan von den Töchtern.
  2. Immer mal wieder eine deutschsprachige Musik-Insel einstreuen; ich wäre ja auch sauer, hörte ich andauernd Musik mit Texten, die ich nicht verstehe.
  3. Nur in Ausnahmefällen die Fünf-Minuten-Schallgrenze für einen Song überschreiten. Gefällt mal einer nicht, dauert’s dann wenigstens nicht lange bis zum nächsten. Max Herre ist jedoch eine prima Ausnahme.
  4. Mit dem ggN anfangen, mit dem kgV enden. Der größte gemeinsame Nenner, “die Sicheren”, für die schwierige Anfangshalbestunde, das kleinste gemeinsame Vielfache, “die Speziellen”, fürs Ende. In diesem Fall heißt das: Von Justin Timberlake bis hin zu Ekki Maas.
  5. Der eigene Musikgeschmack darf nicht gänzlich aufgegeben, jedoch auch nicht zum einzigen Gradmesser der Kompilation werden. Soll heißen: Dominik Eulberg musste unbedingt mit rein, Revolverheld leider auch.
  6. Wichtig sind die Übergänge. Von Deee-Lite zu Jack Johnson in drei Schritten, von Passenger zu Helge Schneider in vier. Bei allzu harschen Brüchen empfiehlt sich ein Instrumental als Brücke zu benutzen.
  7. Adele geht immer. Norwegische Frauenbands mit deutschen Namen gehen immer. Cover-Versionen gehen immer. Allzu viele laute Gitarren und übermäßige Technoidität gehen gar nicht. Tja, das Leben ist kein Pfannekuchen.
  8. Kommen Wasser, Meer, Strand, Sommer, Hitze, Ozean, Sonne, Liebe, Urlaub oder ähnliche Vokabeln im Songtitel vor, ist das zwar großartig, aber beileibe kein Dogma.
  9. Depeche Mode ist ein Muss.
  10. Das Tape funktioniert, wenn sie die Musik lauter macht. Von allein und freiwillig.

So. Dann mal Butter bei die Fische und die Hosen runter: 84 Tracks, etwas mehr als fünf Stunden Sommermusik:

Hier noch die Tapes der vergangenen Sommer:
2015
2014
2013
2012
2011

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Musik

Friend ’n Fellow beim Hofkonzert Klein Trebbow

Eine Sängerin, ein Gitarrist und ein Bauernhof treffen sich an einem Sommerabend. Sie beschließen, das Beste daraus zu machen, wie wohl schon so oft zuvor. Eine stattliche Kastanie und jede Menge kleine und große Menschen hören und sehen dabei zu. Und am Ende des Hof-Konzerts von Friend ’n Fellow spielen sie „With or without you“, und alles ist richtig.

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Musik

Oh Mann, Sie sind total plemplem!

Ich gebe Ihnen eine Minute, um von hier zu verschwinden!

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Und hier gibt’s noch mehr Kassettenschnipsel!