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Spam ist nicht nur ein Palindrom IV

Aktuell: Amazon

Sehr geehrte/r Kunde/in,
Wir brauchen Ihre Hilfe.

mit Bedauern müssen wir Ihnen mitteilen, dass es immer häufiger zu unbefugtem Zugriff auf Kundenkonten kommt.

Unseren Mitarbeitern aus dem Bereich der Kundenbetreuung und Sicherheit liegen mehrere Hinweise darauf vor, dass auch Ihre Kundendaten gefährdet sind.

Um Missbrauch Ihrer Daten durch Dritte zu vermeiden und Ihren Daten weiterhin höchstmögliche Sicherheit gewährleisten zu können, bitten wir Sie unverzüglich
um einen Datenabgleich.

Sobald Sie diesen durchgeführt haben, wird unser Serviceteam die Daten prüfen und sich gegebenenfalls mit Ihnen in Verbindung setzen. Mit diesem Verfahren sichern Sie Ihr Kundenkonto auf direktem Wege.

Besuchen Sie hierzu die unten aufgeführte Seite, auf welcher Sie ein Formular vorfinden.
Tragen Sie dort Ihre Daten ein und vergewissern Sie sich über die Korrektheit der Angaben.
Direkter Link zum Datenabgleich

Wir hoffen, Sie freuen sich über unsere Mitteilung. Helfen Sie uns Amazon noch sicherer zu machen.

Bei allen Fragen hilft Ihnen gerne unser Kundenservice .

Wir bitten um Ihr Verständnis und bedanken uns für Ihr Vertrauen.
Mit freundlichen Grüßen

Ihr Amazon Kundenservice

Die Links im Spam-Text führen zu einer doofen Seite Amazon Datenabgleich. Zur Vorsicht wird geraten.

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Spam ist nicht nur ein Palindrom III

Aktuell: Deutsche Post AG

Lieber Kunde,

Es ist unserem Boten leider misslungen einen Postsendung an Ihre Adresse zuzustellen.
Grund: Ein Fehler in der Leiferanschrift.
Sie konnen Ihre Postsendung in unserer Postabteilung personlich kriegen.
Anbei finden Sie einen Postetikett.
Sie sollen dieses Postetikett drucken lassen, um Ihre Postsendung in der Postabteilung empfangen zu konnen.

Vielen Dank!
Deutsche Post AG.

Die angehängte zip-Datei unter keinen Umständen entpacken!

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Spam ist nicht nur ein Palindrom II

Aktuell: DHL-Packstation

Sehr geehrter PACKSTATION-Kunde,
Sehr geehrte PACKSTATION-Kundin,

aufgrund der großen Nachfrage des PACKSTATION-Systems sind wir gezwungen
dauerhaft inaktive Accounts , unter anderem als vorbeugende Maßnahme vor Betrug zu löschen.
Selbstverständlich können Sie auf Wunsch weiterhin Ihre PACKSTATION nutzen.
Hierfür ist lediglich ein Login unter dhl-packstation.de nötig, um Ihren Account als „aktiv“ zu verifizieren.
Gerne können Sie dies auch telefonisch mit einem unserer Mitarbeiter durchführen.
Nutzen Sie dazu unsere Supporthotline
Servicenummer 01803 / 365 361 (0,69 Euro pro angefangene Minute aus den deutschen Festnetzen;
höchstens 0,99 Euro pro angefangene Minute aus den deutschen Mobilfunknetzen)
Sollten Sie künftig auf Ihre PACKSTATION verzichten können, so ist kein weiteres Agieren Ihrerseits nötig.
Ihr Account wird dann innerhalb 5 Tagen aufgelöst.

HIER KLICKEN um zur Verifizierung zu starten.

Wir bitten um Ihr Verständnis und bedanken uns für Ihr Vertrauen.

Mit freundlichen Grüßen,

DHL-Kundenservice u. Sicherheit

Frank Peter

DHL Vertriebs GmbH
Haupt-Straße 20
PLZ/Ort: 53113 Bonn

Die eigentliche und echte „DHL Vertriebs GmbH & Co. OHG“ sitzt übrigens in der Bonner Charles-de-Gaulle-Straße 20.

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Spam ist nicht nur ein Palindrom

Aktuell: Amazon

Lieber Amazon Kunde!

In den letzten Jahren ist die Zahl von Betrugsfällen auch bei Amazon nicht unbemerkt geblieben. Aus diesem Grunde rüsten wir unser Sicherheitssystem auf, um es den Betrügern unmöglich zu machen.

Um die Umrüstung auf das neue Sicherheitsverfahren problemlos gestalten zu können, bitten wir Sie im Vorraus Ihre Daten im Zusammenhang mit „Verified by Visa“ bzw. „MasterCard SecureCode“ zu ergänzen, um weiterhin wie gewohnt bei Amazon.de einkaufen zu können.

Der gesamte Prozess dauert nur wenige Minuten und ist mit keinerlei Kosten verbunden.

Zum Formular (über den Sicherheitsserver)
Ihre Daten werden vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben.

Freundliche Grüße

Kundenservice Amazon.de

Die Links und Grafiken wurden vom Mailprogramm ausgeblendet, das ganze als Junk eingestuft. Also Vorsicht!

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Handy nur mit Tasten

Nokia 6300

Ich traue Google nicht mehr. (…) Ich habe die Schnauze voll von Smartphones. (…) Und: Endlich wieder Tasten!

Sagte Benjamin Birkenhake vom Blog Anmut und Demut. Ich kann ihn verstehen. Ich traue Google auch nicht (mehr als nötig), ich hatte noch nie ein Smartphone (außer der Dienst-Schwarzbeere), und ich bin momentan in dem Glauben, niemals ein Handy mit Touchscreen haben zu wollen.

Von wegen die Bedienbarkeit und Akkulaufzeit.

Ich denke, hier ist die Grenze erreicht. Internet, online, mobil, sozial, alles gut und schön – aber wenn ich das Teil jeden Tag an die Steckdose hängen muss, dann isses noch nicht das Wahre. Die ollen Tatschbildschirme verbrauchen dermaßen Strom und sind derart frickelig, dass es mich schaudert … wie kann man nur? Ich nenne ein Nokia 6300 mein eigen (glaube ich), dass hält eine Woche ohne Aufladen, es kann SMS und Internet (wenn nötig), es erinnert mich zuverlässig, wenn ich im Kindergarten Busfahrkarten abgeben muss.

Und was will man mehr.

Ich kann zuhause ins Netz, ich kann auf Arbeit ins Netz, und die zehn Minuten zwischendurch kann ich auch ohne Netz. Dafür kann das tragbare Telefon mal ordentlich runterfallen; und es funktioniert auch dann immer noch, wenn der Bildschirm zerkratzt ist.

Und er ist zerkratzt. Und wie! Aber ich bin der stolze Besitzer von zwölf Tasten, die meinetwegen zerkratzt sein können, wie sie wollen – sie funktionieren dennoch. MECHANISCH! Mechanik, das ist halt so ein Physik-Dingens aus dem vergangenen Jahrhundert.

In etwa zehn Monaten läuft mein Mobilfunkvertrag aus, ich werde ihn verlängern, es gibt auch keinen Grund, den Anbieter zu wechseln, und ich werde wahrscheinlich ein neues Handy bekommen – aber garantiert eines mit echten Tasten, und auch eines mit einer Akkulaufzeit von mindestens … wenn nicht sogar noch mehr.

Denn das ist das Wahre.

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Such, Ente, such!

Seit Frühling sucht bei mir zu Hause statt der Übernetzmacht Google eine kleine Ente mit einer grünen Fliege. Im Chrome ist duckduckgo als Suchmaschine voreingestellt, und das wird auch so bleiben. Warum?

  • die Ente!
  • kein „Ach du liebe Scheiße, was passiert eigentlich in zwölf Jahren, wenn die Weltregierung alle Googlesuchbegriffe in meiner Akte liest“-Bauchgrummeln
  • weniger Werbung
  • Minimalismus: Suchbox, Ergebnisliste, Suchvorschläge – das war’s
  • Bangs: Kurzbefehle, um die Suche mit Google, Bing, Wikipedia oder Amazon durchzuführen
  • die ersten Suchergebnisse sind extra hervorgehobene offizielle oder Wikipedia-Seiten –> kein URL-Scannen mehr notwendig
  • Favicons!
  • kein Blättern: alle Ergebnisse nach und nach auf einer Liste
  • die Ente!

Wer sich seinen Firefox-Browser mit duckduckgo bestücken möchte, darf sich hierhin wenden. Erstaunlich übrigens, dass – wenn man nur erstmal ein paar Wochen bewusst auf die primäre Google-Suche verzichtet – lange erlernte Such-Muster sich dann doch ändern können.

Also: Such, Ente, such!

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Hallo, ich bin Sebastian, und ich schnüre nur noch mit Ian’s Knoten

Reden wir über Schnürsenkel.

Ohne das Internet wären Schnürsenkel vermutlich in den Top-Ten der Dinge gelandet, über die niemand, der nicht beruflich mit ihnen zu tun hat oder ein mittleres psychisches Problem sein eigen nennt, sich IRGENDWELCHE Gedanken machen würde.

Ja, das sind halt die Dinger, die die Schuhe fest und zu halten. Und?

Tja. Nun haben wir Netz. Und in ihm den australischen Informatiker Ian Fieggen. Der beschäftigt sich seit 30 Jahren mit Schnürsenkeln und vor allem der Art und Weise, sie zu binden. Wessen Schuhe beispielsweise andauernd aufgehen, obwohl die Schnürsenkel fest gebunden waren, dem ist ein Besuch auf Ian’s Shoelace Site dringend zu empfehlen. Die Seite fühlt sich zwar wie 1998 an, ist aber ein wahres Schnürsenkel-Universum. Konrad Lischka hat das für Spiegel Online auch getan:

Dass man Jahre lang nicht darauf kommt, als Kind die falsche Schleifentechnik gelernt zu haben, verblüfft viele Besucher von Fieggens Seite. Einige schreiben ihm dann E-Mails wie Martin aus den Niederlanden, der die Schuhschleifen-Seite in einem Mountainbike-Forum entdeckte: „Was für eine Erleuchtung! Ich bin 31 und meine Schnürsenkel sind bis jetzt ständig aufgegangen. Nun weiß ich, warum.“

Ich jedenfalls schnüre meine Treter seit drei Jahren nur noch mit Ian’s Knoten, und die Welt ist seitdem eine bessere als zuvor. Es geht schneller, es hält besser, es sieht besser aus. Und was will man sonst von Schnürsenkelknoten erwarten?

(Hier hat das jemand auch schon mal aufgeschrieben.)

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Menschen interessieren sich für Menschen

Menschen interessieren sich für Menschen. Dieser Gemeinplatz taucht immer mal wieder in der Redaktion auf, wenn ein allzu trockenstaubiger Text den Weg zu des Lesers wählerischen Augen zu nehmen droht. „Nettes Thema“, heißt es dann, „aber kann man das nicht an einem Menschen festmachen?“

„Menschen interessieren sich für Menschen“ ist auch eine einfache Antwort auf die Frage, was denn mit diesem Internet in den letzten Jahren so passiert ist. Irgendjemand hat begonnen, soziale Netzwerke zu erfinden, und zack! – klicktippten sich plötzlich auch Netzferne und Computerpessimisten durch die Profilhalden der Bekannten und Verwandten.

Menschen interessieren sich für Menschen, das hat vor mehr als acht Jahren auch Mark Zuckerberg begriffen. In einigen Tagen reüssiert das von ihm gegründete soziale Netzwerk Facebook an der Börse. Im Film „The Social Network“, der die Entstehung von Facebook nachzeichnet, beklagt sich ein Kommilitone Zuckerbergs beim Uni-Präsidenten, dass Mark Zuckerberg seine Idee geklaut habe: „Diese Idee ist potenziell Millionen Dollar wert!“ Der Präsident, der ehemalige US-Finanzminister Lawrence Summers, antwortet hochkopfert: „Da gehen aber doch wohl Ihre Vorstellungen ein wenig mit Ihnen durch.“

Nach dem Börsengang wird der Aktienwert von Facebook rund 100 Milliarden Dollar betragen.

Erstveröffentlicht als Kolumne im Nordkurier

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Netz Neubrandenburg

Woannärs is dat auch scheiße (Rmx)

Dieser Beitrag ist gar nicht von mir, zumindest größtenteils nicht, sondern von Lukas Heinser, der das Bildblog befüllt und in seinem Blog „Coffee and TV“ ein Buch über das Ruhrgebiet rezensiert hat. Das hat mich dann sehr an die Gegend und die Menschen rechts oben erinnert.

rapsodie

Wenn ich Menschen aus dem Ausland erklären sollte, wo ich herkomme, (was ich eher selten tue, es sei denn, man bezeichnete in Westdeutschland Sozialisierte mit Ausländern, was ich nicht gutheiße) höre ich mich immer noch viel zu oft mit “near Berlin” antworten. Bei den meisten Amerikanern kann man ja froh sein, wenn sie wissen, zu welchem Land Berlin die Hauptstadt denn ist. Briten hingegen kennen, so sie denn minimal fußballinteressiert sind, natürlich Hansa, manche wissen auch um die rauromantische Schönheit der Ostsee. Neubrandenburg allerdings ist eher was für Leute, die im Erdkundeunterricht gut aufgepasst haben, aber so würden eh nur die Wenigsten über ihre Heimat sprechen.

Das Verhältnis der „MeckPommis” zu Mecklenburg-Vorpommern ist ein zutiefst ambivalentes: Eine unheilvolle Mischung aus Lokalpatriotismus und Selbstverachtung, aus Stolz und Skepsis, Traditionsbewusstsein und Wurzellosigkeit führt dazu, dass sich rund um die größten Landkreise Deutschlands niemand zuhause fühlt. Ein Zusammengehörigkeitsgefühl entsteht erst ganz langsam, Jahre nach der Wende und auch recht widerwillig.

Dieser Beitrag ist geprägt von der so typischen Hassliebe der Mecklenburg-Vorpommern zu ihrer Heimat, zusammengefasst im Ausspruch „Und, wohin bist du nach der Schule geflüchtet?”. Menschen, die sich gottweißwas darauf einbilden, aus einem bestimmten Bundesland zu stammen oder dort wenigstens „angekommen“ zu sein, findet man vielleicht in Hessen, Bayern oder Sachsen, aber nicht in Mecklenburg-Vorpommern. Wir sind nur froh, wenn man uns nicht mit Dingen wie einer „Kulturszene“ behelligt, und packen alle Möchtegern-Aussteiger mit Zwölftagebart, überhaupt keinem Haarschnitt und Dederonbeutel in den nächsten ICE nach Berlin. Hier bitte keine Menschen, hier bitte überhaupt nichts, Danke!

Und während ich darüber nachdenke, dass die Menschen in Liverpool, Detroit oder New Jersey irgendwie sehr viel mehr für ihren Stolz berühmt sind und dann teilweise auch noch Bruce Springsteen haben, fällt mir auf, dass ich zumindest selbst natürlich wahnsinnig stolz bin auf diese Gegend. Ja, das, was an unseren Städten mal schön war, ist seit Weltkrieg überwiegend weg, seit der Wende langsam aber wieder da; doch wir haben wahnsinnig viel Grün, zwei halbe Städte, ein schönes Umland und ein Bier. Genau genommen isses hier gar nicht scheiße, sondern eigentlich nur woanders.

Und selbst wenn wir Meckpommis innerlich ziemlich zerrissene Charaktere sind, die in ihren hässlichen Kleinstädten unterschiedlicher Größe stehen und gucken, wie aus den Ruinen unserer roten Vergangenheit irgendetwas neues entsteht: Es tut gut zu sehen, dass wir dabei nicht alleine sind. Willkommen in MV!

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Blog Netz

Zwei Klicks für mehr Datenschutz

Das ist manchmal alles gar nicht so einfach mit diesem Internet. Da siehst du was Interessantes, klickst, landest auf einer Seite, liest und findest das gut. Dann hat jemand dieses Facebook erfunden, wo sie alle sind, und warum solltest du den anderen nicht sagen, was du gerade Tolles entdeckt hast?

Weil schon beim Laden des Textes Informationen von dir zu Facebook, Twitter, Google+ und was es sonst noch an Sozialnetzen gibt geschickt werden. Ohne dass dich jemand darum gebeten oder auch nur gefragt hätte. Zwar gibt es Schlimmeres auf der Erde, aber das gibt es ja immer. Warum dem Seitenbesucher nicht selbst überlassen, welche Daten er wem übermitteln möchte?

Deshalb sind die bunten Share-Knöppe unter den Beiträgen hier nun grau. Mit der Maus drüberfahren – schwupps, gibt’s eine kurze Erklärung; ein Klick macht den Knopf bunt und den Artikel „teilbar“, die lange Erklärung des ganzen steht bei Heise Online. Das notwendige Plugin „2-Click Social Media Buttons“ stammt von dem gebürtigen Rostocker Programmierer Helmut-Peter Pfeufer.