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TaubenTube: Aus Neubrandenburg Süd in die Welt

Wieder mal ein neuer Teil aus der Serie „Was ich ohne Internet nie gesehen hätte“. Durch einen Filter lasse ich mir seit einiger Zeit bei Twitter alle Neubrandenburg-Einträge in einer Tweetdeck-Spalte anzeigen. Und vor ein paar Tagen sah ich dann das hier:

Wir sehen eine Wiese neben der Möbelstadt Rück, einen polnischen Lkw und zwei Männer. Die beiden hantieren an der Seite der Ladefläche, und dann beginnt das große Flattern: Mit einem Mal entfleuchen hunderte Tauben den Käfigen. Und wenn die anfängliche Skepsis („Die fliegen sich doch alle über den HAUFEN!“) ver… na ja, eben verflogen ist, ist das sehr schön anzusehen und anzuhören.

Auch die beiden Polen bringen ein wenig Action in den Film: Während sich der eine auf dem Weg zum Kameraauschalten ein paar Taubenfedern von der Stirn wischt, scheucht der andere noch die letzten die Nachzügler-Tauben aus dem Schlag. Ein letzter Schwenk auf den hinfortmäandernden Taubenschwarm (irgendwo las ich, dass es Tauben-Stich hieße) – und fertig ist das Kleinkunstwerk.

Die Faszination von Taubenflugstarts (da gibt es doch bestümpt einen Fachbegriff für, nech?) erschließt sich noch mehr, wenn der entsprechende Youtube-Kanal „The Gold Pigeon“ nach weiteren Starts in Neubrandenburg durchforstet wird. Da haben wir hier einen Start mit schüchternem Einstiegs-Winken und starkem Wind-Sound oder hier einen mit gleich vier Taubenliebhabern. Manchmal wollen manche Tauben partout nicht losfliegen, manchmal sind die Schwarmbewegungen ganz besonders gut zu erkennen. Immer aber glaube ich auf dem Gesicht des Jogginganzug-tragenden Mannes, der am Ende auf die Kamera zukommt, ein winziges Lächeln auszumachen, wenn er seine Täubchen davonflattern sieht.

Auf den Taubenlastern steht „Połczyn-Zdrój“, die polnische 7000-Einwohner-Stadt – deutsch: Bad Polzin – liegt in Westpommern, etwa 130 Kilometer von Stettin entfernt. Sie ist ein anerkannter Moorkurort, durch den ein idyllisches Flüsschen namens Taubenbach fließt. Ob das Zufall ist oder der Ort das Taubenzuchtmekka Polens, konnte ich nicht feststellen.

Dafür aber, dass die Polziner Taubenzüchter auch in Tantow (bei Penkun) oder Zarrentin in Westmecklenburg regelmäßig ihr Tauben-Unboxing betreiben. Und aus Zarrenting stammt auch das abschließende Video, das aus zwei Gründen bemerkenswert ist. Zum einen schwirren die Viecher hier mal zur Abwechslung direkt auf den Betrachter zu, was kurzzeitig zu einer netten „Die Vögel“-Gruselei führt.

Und zum anderen sind 20 Sekunden nach Öffnen der Tore alle Tauben ausgeflogen. Denkt man. Doch es sind dieses Mal offensichtlich zwei Slacker-Täuberiche mit dabei. Nach einer zwanzigsekündigen Taubenstartpause bequemen sich die beiden dann endlich auch heraus. Eine Szene wie geschaffen für einen pommerschen Disney- oder Pixar-Tauben-Helden:

„Joaah, wat ist denn das für ein Krach hier im Schlach! Ruhe da vorne! Ick bün noch nich feddich mit mei’m Morgengurren! Himmeldonnerwedder! Ey, Andrzej, weissu, watdat soll?“
„Nö, Walter. Abä die sin alle wech.“
„Oooaahnö! Nich schon wiedä!“
„Doch. Wir müssen! Los, komm!“
„Menno! Ein letztes Körnchen noch …“
„ABFLUG!“
„Na gut.“

Und dann war da – passend dazu – noch das hier:

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Gesichtgedicht, schlicht III

IMG-20141028-00228Ein komplettes Rudel Magnete
hat plötzlich ein ruhiges Leben.
Es klebt hier an der Tapete.
Wo eben noch Buntseiten kleben,
sieht’s jetzt nicht grad aus nach ’ner Fete.

.

Sondern mehr nach Trübsinn
auf Streben.

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Gesichtgedicht, schlicht II

10584002_852795508098780_1638645985655083159_nDer Kollegin Frühstückskäse
lachte mit Herz.
Und wenn er dies läse,
dann käm’ zwar der Schmerz
wejen dit janze Reimjewese.

.

Doch am Ende erkennt er den Scherz.

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Gesichtgedicht, schlicht

IMG-20140924-00182Mein Kumpel, Mister Spiegelei,
ist heute angefressen.
Der Grund: Er sah schon allerlei,
nur Hessen –
das war nicht dabei.

.

Drum wird er jetzt gegessen.

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Und wer will schon verpilzte Barteln?

Für eine Hochzeitsfeier habe ich mich jüngst mit Fischnamen befasst. Fragt nicht. Fischartenbenamser scheinen allerdings einen sehr interessanten Sinn für Humor zu haben. Nehmen wir mal an, da gibt’s so einen Fisch, und der hat noch keinen Namen. Dafür aber ein paar Eigenschaften:

Der sehr lebhafte und robuste Fisch lebt im Uferbereich mit feinem Sand (zum Wühlen!) und Verstecken. Er sollte immer in einer Gruppe aus 5 oder mehr Artgenossen gehalten werden. Die Weibchen sind größer und fülliger als die Männchen. Als Bodengrund sollte bzw. muss Sand verwendet werden, dabei ist jedoch darauf zu achten dass dieser nicht scharfkantig ist. Ansonsten könnten die Panzerwelse sich an den Barteln verletzen, was zu Verpilzungen führt.

Verpilzungen an den Barteln, das geht ja gar nicht! Jedenfalls nicht bei dieser Wels-Art, die auf den lyrischlieblichen Namen Adolfs Panzerwels hört. Wenn sie denn hören könnte.


corydoras adolfoi by miek5 on deviantART

Foto: Miek5 via Deviantart unter CC-Lizenz by-nc-nd

(Ich lachte sehr darüber. Auch wenn der ganz richtige Name eigentlich Adolfos Panzerwels lautet.)

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Liebesschlösser in Zingst, Baumwurzel-Style

Liebesschlösser in ZingstDas ist ja mal originell: Weil die Seebrücke in Zingst dicke Holzbohlen statt dünner Metallstreben vorweist, hat ein herzlicher Mitdenkender einfach eine große Baumwurzelkugel an den Anfang der Seebrücke platziert, auf dass Willige ihre Zuneigung also auch hier präsentieren können. Zwar sind die Plätze begrenzt, aber Exklusivität hat ja noch selten einem Geschäft geschadet.

Liebesschlösser in Heringsdorf
Liebesschlösser in Mecklenburg-Vorpommern

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Besser bewusst buddeln

Ganz passend zur „Ausgebuddelt“-Reihe hier im Blog das Nordkurier-„Unten rechts“ von heute:

450px-Venus_vom_Hohlen_Fels_Original_frontalWo doch die Gartensaison in vollem Gange ist, noch ein Tipp für alle passionierten Erdarbeiter: Augen auf beim Umgraben! Denn sonst verpassen Sie womöglich einen archäologischen Sensationsfund. Dieses Ding hier ist zum Beispiel weder ein gutes Beispiel für schlechte Zahnputzmanieren noch eine besonders drollig geratene Frühkartoffel, sondern die elfenbeinige „Venus vom Hohlen Fels“, die mit 40 000 Jahren älteste Menschendarstellung von der Schwäbischen Alb. Das weiß der Fachmann, und der Hobby-Gärtner fragt sich dennoch, ob er nicht beim Buddeln aus Versehen schon einige zeitgeschichtliche Attraktionen aufgedeckt, nicht erkannt und wieder verschüttet hat. Das wäre jammerschade: Denn so ein „Amor vom Radieschenbeet“ würde sich schließlich in jeder Laubenvitrine gut machen.

Foto: Thilo Parg via Wikimedia Commons unter CC-Lizenz by-sa
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Spaß

Herzlichen Pi-Tag!

pi

Foto: geknipst in der Phänomenta Flensburg, die nicht nur deshalb und gerade mit Kindern sehr zu empfehlen ist.

Es dürfte nicht allzuviele Zahlen geben, denen ein eigener Tag gewidmet wird, also bitteschön: Herzlichen Pi-Tag, ihr Kreise, Räder, Seifenblasen und Wortspieler! Weil ein amerikanischer Wissenschaftler 1988 Langeweile hatte, meinte er 1988, die Kreiszahl 3,14uswusf. am 3/14, also am 14. März in jedem Jahr ehren zu müssen. Und wenn wir schon wegen eines Typen, der ewig nicht mehr lebt, jährlich Riesenfeste feiern, können wir doch – und gerade in der gottlosesten Region der Welt – auch mal einer so runden Sache wie der berühmtesten mathematischen Konstante unsere Ehre erweisen.

Und das tun die Menschen. Manche gestalten Grußkarten, nutzen die Ziffernfolge für ein Violin-Stückchen oder scheitern unterhaltsam an einem Pi-Mitsingsong. Andere basteln eine Art Pi-Google und verraten mir also, das mein achtstelliges Geburtsdatum erstmals an der Pi-Stelle Nummer 56.839.168 hinter dem Komma auftaucht. Es gibt Pi-Kunst, Pi in der Bibel und – natürlich – einen Verein: Die „Freunde der Zahl Pi“ nehmen aber nur Leute auf, die mindestens die ersten 100 Nachkommastellen fehlerfrei rezitieren und dabei noch Einrad fahren können, so wie diese Berlinerin.

Und wer jetzt immer noch nicht genug hat, sollte sich „Pi“ von „Black Swan“-Regisseur Darren Aranofsky ansehen. Ein paar Bilder aus dem Science-Fiction-Thriller über einen paranoiden Mathematiker sind hier ganz wundervoll mit dem von Kate Bush gesungenen Pi unterlegt:

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Spaß

Liebesschlösser in Mecklenburg-Vorpommern – ein Update

Foto: Klio via Flickr unter CC-Lizenz by-nc-nd

Seit ich im vergangenen August die Liebesschloss-Szene im Lande zu beleuchten versuchte, hat sich doch einiges getan bei den „Wir lieben uns wie doll und zeigen das durch gravierte Vorhängeschlösser“-Fans.

Wir sind zum einen zu Recherchezwecken nochmals die Seebrücke in Heringsdorf abgeschritten und können – so sich unsere minderjährigen Zählroboter nicht vertan haben – Stand Februar 2014 insgesamt 541 Liebesschlösser am Brückengeländer vermelden. Das sieht zwar noch nicht so gewaltig aus wie anderswo, ist aber für eine Nachzügler-Brücke gar nicht übel.

In Ueckermünde setzt man hingegen demnächst eher auf die vertikale Variante und plant für das Frühjahr eine Liebeslaterne direkt an der Uecker. In Prenzlau wurden etliche Schlösser offensichtlich unbefugt der metallverarbeitenden Industrie zugeführt, so dass nun passenderweise ausgerechnet ein Jugendbegegnungshaus seinen Zaun zur Verfügung gestellt hat. Und die Warener baumeln ihre Liebesschlösser mal ganz unkonventionell nicht an Brückengeländer, sondern an einen Brunnen.

Deutschlandweit spielt Mecklenburg-Vorpommern in puncto Liebesbrücken offenbar keine große Rolle, suggeriert zumindest diese Übersicht der Zeit. Das macht aber nichts, vollvervorhängeschlossene Brückengeländer sind nun mal nichts fürs empfindliche Touristen-Auge, da darf der Trend gerne kurz mal vorbeischauen und sich dann aber wieder hinfort trollen. (im köllschen Singsang intonierend:) Unsere Schlösserbrücken sind klein und fein und soll’n das auch in Zukunft sein! (Ein dreifach Tusch!)

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Spaß Sport

Auf dem Trampelpfad zum Titel: Die Gleichung

ballnetz 1-9+5•4
÷1-(9+7)÷4
-1•9÷√9+0
= 2⁰•1+4

(So. Hamwa das auch.)

Foto: Electric Eye via Flickr unter CC-Lizenz by-nc

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Der Trampelpfad bis jetzt