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Die ganz große Koalition

Fillies

Koalitionsverhandlungen (Symbolbild)

Es ist die gute Nachricht zum Beginn dieser Woche: Die ganz große Koalition wird immer wahrscheinlicher. Spitzen der drei beteiligten Parteien trafen sich am frühen Morgen auf neutralem Gebiet, um die Sondierungsverhandlungen zu beenden und den Willen zur Regierungsbildung nochmals zu bekräftigen.

Dabei wurde deutlich, dass alle drei Parteien das rot-gelb-blaue Bündnis deutlich favorisieren. Besonders ein Gesetz stand dabei seit Beginn der Sondierungen im Fokus der Chefunterhändler: Die Reform der Badezimmerwaschbeckennutzungsrechte.

Die selbstständige Morgenhygiene ist für die Bürger erst seit einigen Jahren rechtsverbindlich. Da Präzedenzfälle fehlten, war eine Orientierung in diesem juristischen Neuland in den vergangenen Monaten immer komplizierter geworden. Was fehlte, war eine klare gesetzliche Richtlinie.

Alle Parteien hatten sich in ihrem emotionalen Wahlkampf deutlich für eine Neuregelung des §138 des deutschen Familienmietrechtes, des im Volksmund „Ey weg da, jetzt bin ich dran!!!“ genannten Paragrafen ausgesprochen. Die jetzige Fassung stammt bereits aus der Weimarer Republik und war den gesellschaftlichen Entwicklungen seither nicht mehr angepasst worden.

Angeführt von dem erstmals bei Koalitionsverhandlungen eingesetzten Mediator, Familientagspräsident S., soll das heute im Auto kurz vor dem Es-klingelt-zum-Reingehen bereits mündlich formulierte Gesetz schon morgen unterschrieben werden. Es sieht vor, dass außer bei zuvor behördlich genehmigten Ausnahmen alle Bürger alle Waschbecken unabhängig von Farbe und Alter jederzeit benutzen dürfen.

Da es im Land bekanntlich weniger Waschbecken als Bürger gibt, wurde ein besonderes Augenmerk auf den neuen Passus „Verhalten bei Konflikten“ gelegt. Vereinfacht gesagt schreibt das Gesetz vor, dass sich alle – beteiligte wie unbeteiligte – Parteien bei Unklarheit über die momentane Waschbeckennutzungslage höflich zuerst nach den Zielen der Gegenpartei zu erkundigen haben, um schließlich im demokratischen Kurzverfahren einen für alle vertretbaren Konsens herzustellen.

Für die nächsten Wochen wurde außerdem eine pompöse staatlich Gedenkfeier für Paragraf 1 Grundgesetz („Die Würde der Eltern ist unantastbar“) vereinbart.