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Frank Schöbel: „Ja der Fußball ist rund wie die Welt“

So, genug der White Stripes. Es ist ja ein Wunder, dass der berüchtigte Basslauf bisher noch nicht die Neujahrsansprache der Kanzlerin eingeleitet hat, derart populärkulturell assimiliert ist er mittlerweile. Zum Rudelgucken braucht es neuen Stoff. Und was liegt für ein nordöstlich geerdetes Blog näher, als auf die ostdeutschen White Stripes zurückzugreifen.

Zugegeben, Aurora Lacasa ist nicht für ihre Fertigkeiten am drumkit bekannt und hat mit folgendem Hardrockbrett maximal als wie auch immer geartete Muse zu tun. Dennoch dürfte Ja der Fußball ist rund wie die Welt vor allem auch durch das mörderische Dreinotenriff am Anfang die Fanmeilen der Republik begeistern.

Entstanden ist das Werk anlässlich der deutschdeutschen Weltmeisterschaft anno 74, die der Schöbelfrank eröffnungsfeierlich einleiten sollte. Doch im Frankfurter Waldstadion durfte das Liedgut nicht gespielt werden, der Song war dem SED-Politbüro wohl zu rockig, also trällert Frank Schöbel am 13. Juni 1974 nur die B-Seite seiner Single („Freunde gibt es überall“) mit so bewegenden Textzeilen wie diesen:

Wo Ähren tanzen im Sommerwind, wo Baumwollfelder voll Blüten sind. Wo Hände pflanzen den jungen Reis, wo man das Menschenglück zu schmieden weiß. Freunde gibt es überall auf der ganzen Welt, Menschen die sich gut verstehn – und mit Dir Tag für Tag eine Straße gehen.

Auch schön. Aber gegen das hier stinkt es ziemlich an: