Kategorien
Familie Musik

Der Plan ist übers Meer – Das Mixtape für den Sommerurlaub 2017

Total zu

Seit einigen Jahren frickele ich für den Sommerurlaub einen bunten Strauß luftiger Melodeien zu einem halbamtlichen Familien-Mixtape zusammen. Das kann man schnell haben – ab in den Musikmarkt die Cloud, Doppel-CD Playlist kaufen, fertig -, das kann man aber auch selbst machen. Richtig gut funktioniert das, wenn viele musikalische Menschen mithelfen, wie man es an dieser Stelle sehr gut erkennen kann.

Doch ganz so einfach ist die Sache dennoch nicht.

Zum ersten Mal lagen da am Ende weit mehr als 200 Dateien im Ordner. Nun gibt es schon ein paar Tapes, ein paar vorgeschlagene Songs hatten wir schlichtweg schon, also gestrichen. Einige wenige Vorschläge passten geschmacklich nicht und mussten auch weg. Einiges blieb recht lange auf der Liste, rutschte schließlich im Laufe des Selektionsprozesses in den Ordner für 2018 und muss also noch ein Jahr warten.

Denn so ein Mixtape für die ganze Familie ist eine Art eierlegende Wollmilchsau. Es muss alles können, darf aber auch nicht zu überladen sein. Schließlich ist Urlaub, niemand soll verärgert werden, aber alle wollen im Auto und auf beim Sonnenuntergangsterrassenchillen gute Musik hören. Und deshalb gibt es – schließlich sind wir in Deutschland – einige Richtlinien:

  1. Pflicht sind ein paar Launenheber zu Beginn. Das Start-Instrumental hören wir fast jeden Morgen bei N-Joy, wer da nicht mitwippt, ist doof.
  2. Immer mal wieder eine deutschsprachige Musik-Insel einstreuen, obwohl: Mittlerweile liegt die Quote bei 1:3.
  3. Mittlerweile gibt es zu einigen Songs eine ganz praktische Erklärung: Sie haben sie schon mal selbst gesungen oder gespielt. Props an die Chöre und Musiklehrer der Stadt!
  4. Nur in Ausnahmefällen die Fünf-Minuten-Schallgrenze für einen Song überschreiten. Gefällt mal einer nicht, dauert’s dann wenigstens nicht lange bis zum nächsten. Aeorsmith ist jedoch eine prima Ausnahme.
  5. Mit dem ggN anfangen, mit dem kgV enden. Der größte gemeinsame Nenner, “die Sicheren”, für die schwierige Anfangshalbestunde, das kleinste gemeinsame Vielfache, “die Speziellen”, fürs Ende. In diesem Fall heißt das: Von Ed Sheeran bis hin zu Alin Coen.
  6. Wichtig sind die Übergänge. Von Jay Z zu Tonbandgerät in vier Schritten, von Bruce Berger zu Katy Perry in drei. Bei allzu harschen Brüchen empfiehlt sich ein Instrumental als Brücke zu benutzen.
  7. Judith Holofernes geht immer. Van Morrison geht auch immer. Duette gehen immer. Allzu viele laute Gitarren und übermäßige Technoidität gehen eher nicht. Tja, das Leben ist kein Pfannekuchen.
  8. Kommen Wasser, Meer, Strand, Sommer, Hitze, Ozean, Sonne, Liebe, Urlaub oder ähnliche Vokabeln im Songtitel vor, ist das zwar großartig, aber beileibe kein Dogma.
  9. Depeche Mode ist ein Muss.
  10. Das Tape funktioniert, wenn sie die Musik lauter macht. Von allein und freiwillig.

So. Dann mal Butter bei die Fische und die Hosen runter: 87 Tracks, etwas mehr als fünf Stunden Sommermusik. Anbei als schnöde Liste und erstmals auch als Youtube-Playlist (hier der Direkt-Link):

Und hier noch die Tapes der vergangenen Sommer:
2016
2015
2014
2013
2012
2011

Kategorien
Familie Musik sl.

Als gäb’s kein Morgen mehr – Das Mixtape für den Sommerurlaub 2014

Möwenstartplatz

Seit einigen Jahren frickele ich für den Sommerurlaub einen bunten Strauß luftiger Melodeien zu einem halbamtlichen Familien-Mixtape zusammen. Das kann man schnell haben – ab in den Musikmarkt, Doppel-CD kaufen, fertig -, das kann man aber auch selbst machen.

Doch ganz so einfach ist die Sache nicht.

Denn so ein Mixtape für die ganze Familie ist eine Art eierlegende Wollmilchsau. Es muss alles können, darf aber nicht zu überladen sein. Schließlich ist Urlaub, niemand soll verärgert werden, aber alle wollen im Auto und auf beim Sonnenuntergangsterrassenchillen gute Musik hören. Und deshalb gibt es – schließlich sind wir in Deutschland – einige Richtlinien:

  1. Pflicht sind ein paar Launenheber zu Beginn. Und mit Dendemanns Sesamstraßen-Beatbox-Battle kann da schon mal gar nichts falsch laufen.
  2. Immer mal wieder eine deutschsprachige Musik-Insel einstreuen; ich wäre ja auch sauer, hörte ich andauernd Musik mit Texten, die ich nicht verstehe.
  3. Nur in Ausnahmefällen die Fünf-Minuten-Schallgrenze für einen Song überschreiten. Gefällt mal einer nicht, dauert’s dann wenigstens nicht lange bis zum nächsten. Udo Lindenberg ist jedoch immer eine prima Ausnahme.
  4. Mit dem ggN anfangen, mit dem kgV enden. Der größte gemeinsame Nenner, “die Sicheren”, für die schwierige Anfangshalbestunde, das kleinste gemeinsame Vielfache, “die Speziellen”, fürs Ende. In diesem Fall heißt das: Von Andreas Bourani bis hin zu Clowns & Helden.
  5. Der eigene Musikgeschmack darf nicht gänzlich aufgegeben, jedoch auch nicht zum einzigen Gradmesser der Kompilation werden. Soll heißen: Utah Saints musste unbedingt mit rein, Helene Fischer leider auch.
  6. Wichtig sind die Übergänge. Von den Beatles zu G.G. Anderson in drei Schritten. Von Helge Schneider zu den Kings in vier. Bei allzu harschen Brüchen empfiehlt sich ein Instrumental als Brücke zu benutzen.
  7. Deutsche Rap-Klassiker gehen immer. Singer/Songwriter geht immer. Keimzeit gehen immer. Allzu viele laute Gitarren und übermäßige Technoidität gehen gar nicht. Tja, das Leben ist kein Pfannekuchen.
  8. Kommen Wasser, Meer, Strand, Sommer, Hitze, Ozean, Sonne, Liebe, Urlaub oder ähnliche Vokabeln im Songtitel vor, ist das zwar großartig, aber beileibe kein Dogma.
  9. Depeche Mode ist ein Muss.
  10. Das Tape funktioniert, wenn sie die Musik lauter macht. Von allein und freiwillig.

So. Dann mal Butter bei die Fische und die Hosen runter: 78 Tracks, viereinhalb Stunden Sommermusik:

Hier noch die Tapes der vergangenen Sommer:
2013
2012
2011

Kategorien
sl.

Loblied auf die Jahreszeiten

Minus 14

Das geht an alle Frostbeulen, Pollenjammerer, Hitzestöhner und Novemberdepris. An alle Wettermeckerer, Schneeschippheuler, Schattensucher und Goretexfetischisten. An alle, die auswandern wollen, um ganzjährig 25 Grad und Sonne zu haben.

Macht doch!

Ich finde Jahreszeiten toll. Ein ewiges Viergängemenü für lau, jedes Jahr leicht modifiziert, immer abwechslungsreich und nahrhaft. Das muss man sich erst mal vorstellen: Wir kriegen hier in diesen Breitengraden die größten Hits aller Klimazonen und die besten Klimakapriolen von heute! Und das ganze ohne lästige Touri-Werbung, alltäglich, einfach so.

So oder so ähnlich dachte ich kürzlich, als ich totaldurchfroren bei minus 15 Grad auf dem Brodaer Drachenberg stand und die Wintersonne sich nachmittags um fünf aber mal ganz schnell hinter den Horizont verkrümelte. Man konnte den Frost geradezu riechen, zumindest bis das Riechorgan wegen Unterkühlung seinen Dienst einstellte. Und als drei Eisklumpen und zwei Schlitten im Auto verstaut waren und alles langsam wieder auftaute, konnte ich sehen, dass auch die Kinder Jahreszeitenfans werden würden.

Denn wenn man satt ist von der einen, kann man aufhören und kurz verdauen, und schon bald, in fünf, acht, zwölf Wochen wird der nächste Jahreszeitengang aufgetischt. Einmal flambierter Frühling mit Kräuterkruste an Frühgemüse bitte, danke, hmmm, lecker! Dann kann es bald auch mal wieder richtig stickig werden, der Mensch kann ordentlich durchschwitzen, träge werden, sich verbrennen; und dann die erste kleine Sehnsucht nach dem Herbst. Der ist kaum da, schon schmeißen die Kleinen die ersten Schneebälle nach einem.

Was für ein Privileg: Ständig wird hier zuverlässig alle paar Monate das Weltprogramm gewechselt.

Jüngst einen Agentur-Text über die Malediven in die Zeitung gefrickelt. Dazu ein Info-Kasten, „auf den Malediven ist immer Sommer: die Lufttemperatur liegt zwischen 25 und 31, die im Wasser zwischen 27 und 29 Grad.“ Immer Sommer? Wasser immer wärmer als die Badewanne? (Also bei Männern.) Malediven?

Geh mir weg! Ich will warm und kalt und heiß und frostig. Ich will Schnee und Wind und Regen und Sonne und Blätter. Ich will Schnee schnuppern und Blättermatsch fühlen können und ein wenig braun werden und wieder vornehm erblassen können. Ich will das alles.

Und deswegen sind echte, ausgewachsene Jahreszeiten einfach nur geil.

Winter FTW!

* * *

Bonustrack

Kategorien
Familie Musik sl.

Sonnentanz – Das Mixtape für den Sommerurlaub 2013

sandsteine

Seit einigen Jahren frickele ich für den Sommerurlaub einen bunten Strauß luftiger Melodeien zu einem halbamtlichen Familien-Mixtape zusammen. Das kann man schnell haben – ab in den Musikmarkt, Doppel-CD kaufen, fertig -, das kann man aber auch selbst machen.

Doch ganz so einfach ist die Sache nicht.

Kategorien
Bild Spaß

Kleiner Sommer-Zungenbrecher
(mit Illustration)

Baumschulenzungenbrecher

In der Baumschule büffelten
bei Bullenhitze
Billionen
braver
Bäumchen.

(Illustration ©Charlotte)

Kategorien
Musik sl.

Tage wie dieser – Das Mixtape für den Sommerurlaub 2012

Seit einigen Jahren frickele ich für den Sommerurlaub einen bunten Strauß luftiger Melodeien zu einem halbamtlichen Familien-Mixtape zusammen. Das kann man schnell haben – ab in den Musikmarkt, Doppel-CD kaufen, fertig -, das kann man aber auch selbst machen. Im vergangenen Jahr sah das Ding beispielsweise so aus.

Doch ganz so einfach ist die Sache nicht.

Denn so ein Mixtape für die ganze Familie ist eine Art eierlegende Wollmilchsau. Es muss alles können, darf aber nicht zu überladen sein. Schließlich ist Urlaub, niemand soll verärgert werden, aber alle wollen im Auto gute Musik hören. Und deshalb gibt es – schließlich sind wir in Deutschland – einige Richtlinien:

  1. Pflicht sind ein paar Launenheber zu Beginn. Und Glück gehabt, dass in Barbie und die drei Musketiere (oder so) EMF zum Soundtrack gehört. Und nicht etwa Pur.
  2. Immer mal wieder eine deutschsprachige Musik-Insel einstreuen; ich wäre ja auch sauer, hörte ich andauernd Musik mit Texten, die ich nicht verstehe.
  3. Nur in Ausnahmefällen die Fünf-Minuten-Schallgrenze für einen Song überschreiten. Gefällt mal einer nicht, dauert’s dann wenigstens nicht lange bis zum nächsten. MGMTs „Kids“ ist jedoch allerdings eine prima Ausnahme.
  4. Mit dem ggN anfangen, mit dem kgV enden. Der größte gemeinsame Nenner, „die Sicheren“, für die schwierige Anfangshalbestunde, das kleinste gemeinsame Vielfache, „die Speziellen“, fürs Ende. In diesem Fall heißt das: Von Michel Teló bis hin zu Vivaldi.
  5. Der eigene Musikgeschmack darf nicht gänzlich aufgegeben, jedoch auch nicht zum einzigen Gradmesser der Kompilation werden. Soll heißen: Dendemann musste unbedingt mit rein, „Live is life“ leider auch.
  6. Wichtig sind die Übergänge. Von Elvis zu Feist in fünf Schritten. Von den Puhdys zu Kool and the Gang in vier. Bei allzu harschen Brüchen empfiehlt sich ein Instrumental als Brücke zu benutzen.
  7. Oldies gehen immer. Reggae geht immer. Toni Mahoni geht immer. Allzu viele laute Gitarren und übermäßige Technoidität gehen gar nicht. Tja, das Leben ist kein Pfannekuchen.
  8. Kommen Wasser, Meer, Strand, Sommer, Hitze, Ozean, Sonne, Liebe, Urlaub oder ähnliche Vokabel im Songtitel vor, ist das zwar großartig, aber beileibe kein Dogma.
  9. Depeche Mode ist ein Muss.
  10. Das Tape funktioniert, wenn sie die Musik lauter macht. Von allein und freiwillig.

So. Dann mal Futter bei die Fische und die Hosen runter: 76 Tracks, viereinhalb Stunden Sommermusik.

Kategorien
Familie Musik sl.

Zur Konferenz in Rostock – Das Mixtape für den Sommerurlaub 2011

BASFx_01

foto:cassettes

Seit einigen Jahren frickele ich für den Sommerurlaub einen bunten Strauß luftiger Melodeien zu einem halbamtlichen Familien-Mixtape zusammen. Das kann man schnell haben – ab in den Musikmarkt, Doppel-CD kaufen, fertig –, das kann man aber auch selbst machen.

Doch ganz so einfach ist die Sache nicht.

Denn so ein Mixtape für die ganze Familie ist eine Art eierlegende Wollmilchsau. Es muss alles können, darf aber nicht zu überladen sein. Schließlich ist Urlaub, niemand soll verärgert werden, aber alle wollen im Auto gute Musik hören. Und deshalb gibt es – schließlich sind wir in Deutschland – einige Richtlinien:

  1. Pflicht sind ein paar fröhliche Kinderlieder zu Beginn. Gibt es die nicht, lautete die Quittung: „Ooaaah, nicht schon wieder die blöde Erwachsenenmusik!“ Und der kleine König rockt!
  2. Immer mal wieder eine deutschsprachige Musik-Insel einstreuen; ich wäre ja auch sauer, hörte ich andauernd Musik mit Texten, die ich nicht verstehe. Wobei, „verstehen“ und „Grönemeyer“ ist dann auch schon wieder ein Thema für sich.
  3. Nur in Ausnahmefällen die Fünf-Minuten-Schallgrenze für einen Song überschreiten. Gefällt mal einer nicht, dauert’s dann wenigstens nicht lange bis zum nächsten. „Stand up“ von The Prodigy (5:30) ist jedoch allerdings eine prima Ausnahme.
  4. Mit dem ggN anfangen, mit dem kgV enden. Der größte gemeinsame Nenner, „die Sicheren“, für die schwierige Anfangshalbestunde, das kleinste gemeinsame Vielfache, „die Speziellen“, fürs Ende. In diesem Fall heißt das: Von The Killers bis hin zu IFA Wartburg.
  5. Der eigene Musikgeschmack darf nicht gänzlich aufgegeben, jedoch auch nicht zum einzigen Gradmesser der Kompilation werden. Soll heißen: Skratch Bastid musste unbedingt mit rein, James Blunt leider auch.
  6. Wichtig sind die Übergänge. Von Nena zu Muse in fünf Schritten. Von Peter Fox zu Ella Fitzgerald in vier. Bei allzu harschen Brüchen empfiehlt sich ein Instrumental als Brücke zu benutzen.
  7. Oldies gehen immer. Reggae geht immer. Gerhard Schöne geht immer. Allzu viele laute Gitarren und übermäßige Technoidität gehen gar nicht. Tja, das Leben ist kein Pfannekuchen.
  8. Kommen Wasser, Meer, Strand, Sommer, Hitze, Ozean, Sonne, Liebe, Urlaub oder ähnliche Vokabel im Songtitel vor, ist das zwar großartig, aber beileibe kein Dogma.
  9. Depeche Mode ist ein Muss. Da die Auswahl sommerlich-leichter DM-Songs endlich ist, sprang dieses Jahr Johnny Cash mit seiner altersverknarzten Akustik-Version von „Personal Jesus“ ein. Ich finde, das ist eine würdige Vertretung.
  10. Das Tape funktioniert, wenn sie die Musik lauter macht. Von allein und freiwillig.

So. Dann mal Futter bei die Fische und die Hosen runter: 98 Tracks, fünfeinhalb Stunden Sommermusik.