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Thesen zur Zukunft des Journalismus –
Was bisher geschah

Unbenannt

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An vielen Thesen soll die Branche genesen. Und endlich habe ich jetzt auch eine:

Meine Meinung. Aber weil die Branche bekanntermaßen seit Ewigkeiten im Umbruch und eine Solidierung auf Jahrzehnte nicht abzusehen ist, dürften immer mal wieder ein paar neue oder eben neu aufgewärmte dazukommen.

Damit künftige Thesenausdenker einen kleinen Überblick über bereits bestehende Journalismuszukunftsthesen bekommen können, habe ich mal [… ja was denn? Bitte weiterlesen!]

Unbenannt

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An vielen Thesen soll die Branche genesen. Und endlich habe ich jetzt auch eine:

Meine Meinung. Aber weil der Journalismus bekanntermaßen seit Ewigkeiten im Umbruch und eine Solidierung auf Jahrzehnte nicht abzusehen ist, dürften immer mal wieder ein paar neue oder eben neu aufgewärmte dazukommen.

Damit künftige Thesenausdenker einen kleinen Überblick über bereits bestehende Journalismuszukunftsthesen bekommen können, habe ich mal ein paar Thesenlisten zusammengestellt. Für einen spontanen Vortrag können sich Bedürftige hier flink einige gut abgehangene Thesen zusammenklauben, für das nächste ganz große Thesending können beim Durchkucken Thesenlücken erkannt und gerne ausgefüllt werden.

Und in zehn Jahren wollen wir doch mal sehen, welche Prognosen ins Schwarze getroffen haben.

Wie leicht zu erkennen ist, gibt sich niemand mit läppischen drei oder vier Thesen ab, gethest wird ausschließlich ab fünf. Recht beliebt sind fünf, sieben und zehn Thesen, die acht ist aber gerade in jüngster Zeit ziemlich im Kommen. „Sechs Thesen zur Zukunft des Journalismus“ wäre noch frei, das ist doch noch ganz übersichtlich. 13 und 16 wären auch noch unbesetzt, doch könnte das dann schon in ein bisschen Denkarbeit ausarten. Ab 18 ist noch einiges frei, und der Rekord steht bei erstaunlichen 23 Thesen.

Also: Vorhang auf für insgesamt 273 274 Thesen.

Fünf Thesen zur Zukunft des Journalismus
1. Juli 2009: Natürlich der Chef zuerst: Nordkurier-Geschäftsführer Lutz Schumacher fand 2009: „Wir sind entrückt und unflexibel“.
9. Mai 2011: Ulrike Langer nannte ihren Thesen-Vortrag „Digitaler Urknall“.
13. Mai 2011: Die freie Autorin Katrin Schuster versucht sich ganz meta in Thesen-Thesen.
9. Juli 2012: Ein Videostatement von Miriam Meckel zum Reporterforum 2012

Sieben Thesen zur Zukunft des Journalismus
11. Januar 2008: Klaus Jarchows Beitrag auf netzwertig.com.
22. Oktober 2012: Die Zeit-Journalisten Götz Hamann und Bernd Ulrich finden: „Es ist noch reichlich Zukunft da“.
27. Oktober 2013: Zur Abwechslung nennt Karsten Lohmeyer seine Thesen auf Lousy Pennies die „sieben Tibeter“.

Acht Thesen zur Zukunft des Journalismus
19. September 2013: Der Chef von sz.de, Stefan Plöchinger, hat für das BDZV-Jahrbuch nachgedacht.
26. Oktober 2013: Im URL waren’s noch sieben, beim Schreiben scheint Daniel Bröckerhoff noch eine Idee gekommen zu sein, wie Journalismus künftig finanziert werden könnte.
1. November 2013: Der Anlass für diese Liste: Das Ergebnis der Arbeit einer DJV-Arbeitsgruppe.

Neun Thesen zur Zukunft des Journalismus
31. März 2009: Klaus Meier benutzt für das Journalistik-Journal einen sehr lyrischen Titel
7. März 2011: Christian Jakubetz wird etwas spezifischer und thest ausdrücklich nur zum Qualitätsjournalismus.

Zehn Thesen zur Zukunft des Journalismus
19. Dezember 2008: Johannes Eber alias Pixelökonom betrachtet die Medienkrise aus Sicht eines Volkswirts.
April 2009: Der damalige Handelsblatt-Chefredakteur Bernd Ziesemer hatte 2009 gar „zornige“ Thesen parat.
11. Februar 2012: Gregor Landwehr geht es ganz um den „neuen Journalismus“.
4. Dezember 2012: Matthias Michael schreibt für Cicero, aufgeschreckt durch die Pleiten von FR, FTD und dapd.

Mehr als zehn Thesen zur Zukunft des Journalismus
24. Juni 2012: Johannes Kuhn nennt den Journalismus in seinen elf Thesen sehr schön eine „lädierte Profession“.
10. Juli 2011: Wolfgang Michal hoffte schon 2011 auf „zwölf finale Thesen“.
4. Januar 2010: Die zwölf Thesen von Deutschlandradio-Gründungsintendant Ernst Elitz sind im Archiv der Berliner Zeitung leider etwas lieblos formatiert.
2. Januar 2010: Das 14 Thesen umfassende „Slow Media Manifest“ von Benedikt Köhler, Sabria David und Jörg Blumtritt.
Oktober 2011: SPD-Mediepolitiker Marc Jan Eumann mit seinen ebenfalls 14 Thesen.
2. April 2012: Leif Kramp und Stephan Weichert auf Vocer mit 15 Thesen aus ihrem „Innovationsreport Journalismus“.
2. Mai 2012: Der Schweizer Journalist Constantin Seibt bringt neben seinen 15 Thesen erstmals das Jahrhundert mit ins Spiel.
7. September 2009: 15 Journalisten haben dem Internet ein Manifest mit 17 Thesen geschrieben. Zwei durften also doppelthesen. Gemein!
21. März 2013: Karsten Wenzlaff vom Ikosom-Institut kommt zwischen Utopie und Dystopie auf 18 Thesen.
16. Oktober 2010: Der damalige Focus-Online-Chef Jochen Wegner haute vor drei Jahren ganze 23 Thesen zur Zukunft der Medien raus, was aber überhaupt nichts mit dem mystischen Potenzial dieser Zahl zu tun hatte.

Wer noch andere Journalismuszukunftsthesen kennt: Immer her damit!

19 Antworten auf „Thesen zur Zukunft des Journalismus –
Was bisher geschah“

Großartig. Wahnsinnige Fleißarbeit. Gibt es denn irgendetwas, was sich häuft? Oder was bereits eingetroffen ist? Sonst muss ich ja alle 273 ff Thesen durchlesen 😉

Eine kleine Pointe habe ich noch.

Befassen sich doch auch einige Thesen mit der Zeit, die sich richtige Journalisten künftig wieder für Gegenrecherchen nehmen sollten, anstatt fiebrigflink Dinge aus dem Internet weiterzuschreiben.

Nun: Es sind 274 Thesen.

Und nein, keine Absicht. Nur Rechenfehler.

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