Monat: Juni 2013
Ausgebuddelt: Das Gebet
Ein Mann betet einen merkwürdigen Baum an. Im Hintergrund ein Pokal, ein Tempel? Buddhismus im Neubrandenburger Industrieviertel?
Obwohl, jemand meinte ja neulich, dass das Mist sein, dieses an sich größtenteils hüsche Quartier nach rauchstinkigen Schloten zu benennen, obschon es die hier durchaus gibt. „Ihlenfelder Vorstadt“ klänge doch wahrlich angenehmer, auch wenn es leicht irritiert, dass dieses so bunte Stadtviertelchen eine Vorstadt eines speckgürteligen Dörfchens sein soll. Nun ja.
Ich träume selten. Sehr selten. Das war schon immer so. Ich wurde ab Werk unträumend ausgeliefert. Umso prägnanter sind dann richtige, echte, umfangreiche Träume, wenn ich sie dann mal ganz durchträume. Umso genauer kann ich mich an sie auch später erinnern.
Es muss kurz vor der Wende gewesen sein. Die DDR hatte eine Jugendorganisation, einen Jugendradiosender, eine Jugendfernsehsendung. Die DDR hatte jede Menge Jugend. Eine Jugend, die nur noch wenig Angst vor kapitalistischen Langstreckenraketen hatte und sich stattdessen fragte, warum offiziell und inoffiziell immer stärker auseinanderdrifteten.
Ich war damals 12 Jahre alt und träumte von Depeche Mode.
Rumzicken verboten!
Ich möchte mich gerne bei meiner Tochter bedanken.
Sie hat mir schon sehr viel gegeben; Lieblichkeiten, Launigkeiten, Lustigkeiten. Jetzt habe ich aber etwas furchtbar Praktisches von ihr bekommen. Etwas ganz Simples, was ich jeden Tag benutzen kann, beim Einkaufen, im Straßenverkehr, auf dem Fußballplatz, beim Katzenfüttern, auf Arbeit, in der Fußgängerzone, ja, sogar bei mir selbst. Ein gar tolles Ding! Stresst irgendjemand herum, zeige ich ihm einfach diesen Zettel, und schon ist alles wieder gut.
Manchmal kann das Leben so einfach sein.