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Musik

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Musik Netz

1 Song, 3 Kommentare: Front 242 – Junkdrome

Sergio Jimenez: „This is the sound of the end of the world. ..242 forever.“

I. Balazs: „For me this song is about the birth, the existence and the death of the UNIVERSE… in an ever-repeating flow.“

Linda Smith: „This song is so amazing with big speakers! yeeeeeaaaah come on“

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Neubrandenburg

Aber ich will doch noch weiter zusehen!

HiFi-Master-Sets

Wertstoffhof, später Vormittag. Als ich ankomme, sind da schon – neben dem gewohnt muffligen Wertstoffverteilermann, etwas, was wohl alle Zeiten überdauern wird und ich deshalb in dieser Zeit beruhigend finde – ein Vater und sein Sohn. Der Lütte thront auf Papas Arm, während der Zeugs aus einem monströsen Mitsubishi-Pick-up holt und in die entsprechenden Container pfeffert.

Ich werde also barsch angewiesen, meinen Krempel an diesen, diesen und jenen Ort zu bringen. Auf meine schüchterne Nachfrage, wo das genau sei, ernte ich ein so zutreffendes wie  gesprächsabschließendes „Stehtdran!“ Ich werde Altholz los und etwas Sperrmüll, Elektrik und endlich mal wieder die ganzen Altbatterien und kaputten Leuchtmittel, die ja mit „Glühbirnen“ sehr viel hübscher benamst waren.

Als ich fertig bin, sehe ich, dass Vater und Sohn immer noch da sind. Ihre Arbeit haben sie erledigt, sie sind schon im Spaß-Modus. Der Kleine ist immer noch auf dem Arm des Großen, sie stehen neben einem beeindruckenden Müll-Laster, der einige Sofas erst kleinpresst und dann verschluckt. Dann gehen sie noch mal rüber zum Papp-Container, und der Vater redet und zeigt weit ausholend auf Dinge, offenbar erklärt er den Kreislauf unserer Welt am Beispiel von nicht mehr gebrauchen Kartonagen.

Das ist sehr schön anzusehen und geht noch einige Minuten so. Dann will ich aber los. Plötzlich geht das ein riesiges Geschrei los, alle Köpfe auf dem Wertstoffhof drehen sich in Richtung des Lärmursprungs. Es ist der Sohn, vielleicht vier, fünf Jahre alt mag er sein, der nun von seinem geduldigen Vater gebeten wird, in den Truck zu steigen, damit man jetzt nach Hause fahren könne. Das Nummernschild verrät irgendein Nest im Umland, wo vielleicht schon das Mittagessen wartet oder die Mutter oder etwas anderes, das einen weiteren Aufenthalt im Müllwunderland nicht weiter gerechtfertigt. Der Junge brüllt und schreit und zetert, dass es einem fast das Herz bricht und man geneigt ist, der Firma Lego alsbald eine Produktlinie „Wertstoffkreislauf“ vorzuschlagen.

Doch schließlich gelingt es dem Vater, seinen Sohn anzuschnallen, den Krach mit einem Autotürschließen zu beenden und nach einem kurzen Schulterzucken in Richtung der anwesenden Müllmänner mit seinem tieftraurigen Kompagnon davonzufahren.

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Neubrandenburg

Jelernt ist jelernt

Suppengemüse, kleingeschnitten.

Parkplatz vor der Kaufhalle. Eine Frau packt ihre Einkäufe in einen weinroten Vectra und telefoniert nebenbei.

„Na ja. … Richtig. … Richtig. … Ja. … Richtig. Warte mal …“

Die Frau braucht beide Hände, um die H-Milch-Palette in den Kofferraum hieven zu können. Ihr iPhone legt sie kurz auf die Hutablage, bevor sie weiterreden kann. Sie telefoniert noch so wie früher, mit dem Telefon am Ohr, anstatt vor dem Mund oder gleich mit Bluetooth-Stöpseln.

„… Ja. Ja. Na ja. … Richtig. Ja. … Richtig. … Na dit kennwa doch als jelernte DDR-Bürger, wa?!“

Die Frau lächelt, aber nur kurz. Als sie meinen Blick bemerkt, reißt sie sich zusammen und konzentriert sich wieder auf die Tagespolitik.

„Ja. … Jenau! … Richtich! So isset. … Ja. … Na dann, machsma jut, ne!? Tschüss.“

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Blog

Opposition, Revolution – Hauptsache: dagegen!

Dennis Martin Heidegg war dagegen. Immer, und zwar aus Prinzip. Das fing schon an, als er in der dritten Klasse nicht so weit vorne und also lehrernah sitzen wollte. Er maulte so lange herum, bis er endlich in die letzte Reihe durfte und schließlich bis zum Abitur dort sitzen blieb. Das führte dazu, dass die gesamte Klasse irgendwann bei allen auch nur halbwegs konfliktträchtigen Themen automatisch irgendwann den Kopf nach hinten drehte, um zu registrieren, dass Dennis Martin Heideggg dagegen war.

Denn Dennis Martin Heidegg war dagegen. Immer, und zwar aus Prinzip. Klassenfahrt nach England? Und alle so: Yeah! Aber Dennis Martin Heidegg so: Och, nöö … Selten, dass er etwas wirklich vehement und leidenschaftlich ablehnte. Kaum, dass er seinen Widerstand begründete oder gar Alternativen anregte. Er war dagegen und freute sich über die Irritationen, die er noch lange bei weniger bewanderten Lehrkräften oder zartbesaiteten Mitschülerinnen hervorrief.

Weil: Dennis Martin Heidegg war dagegen. Immer, und zwar aus Prinzip. Stets überlegen lächelnd, wenn er sein „Nein“ kundtat, stets mit der rebellischen Attitüde eines Jahrhundert-Revolutionärs, stets mit der Überlegenheit eines Menschen, der glaubt, Dinge besser als alle anderen zu durchschauen und stringent seine Konsequenzen aus obskurien Exklusiv-Informationen ziehen zu können. Ein toller Typ, dieser Dennis. Er rauchte früh, fehlten noch Lederjacke, Sport-Cabrio und schneller Tod fürs Legendendasein.

Aber Dennis Martin Heidegg war dagegen. Immer, und zwar aus Prinzip. Wenn man mal unter vier Augen mit ihm redete, zeigte sich das Bild eines intelligenten, mitfühlenden, differenzierten Menschenwesens. Doch stets, wenn irgendeine Art von Öffentlichkeit zugegen war, verschwand dieser private Dennis Martin Heidegg. Dann war er der Kritiker, der wider den Stachel löckte – und allein diese Formulierung ist so gestrig wie traurig und dennoch so zutreffend für den einzig wahren Durchblicker aus dem Jahrgang 1995.

Heute hat er wohl seinen Frieden gefunden, weit weg von hier. Ich hoffe es, denn ich mochte Dennis Martin Heidegg sehr, weil er nie aggressiv intervenierte, sondern immer mit einem lausbübischem Lächeln seine nicht selten lächerlichen Einwände vortrug. Er gab sich manchmal gar nicht sonderlich Mühe, seinen Protest mit irgendetwas zu untermauern. Komm schon, scheiß drauf! Fick das System, Alter! Ich bin dagegen, vastehste! Und du kannst nichts, aber auch gar nichts dagegen tun!

In der letzten Zeit habe ich öfter mal an Dennis Martin Heidegg denken müssen. An das Geschäftsprinzip „dagegen sein“. Ich habe so manches Mal fast meinen Kopf gedreht, um halb genervt, halb amüsiert dem renitenten Dennis in die Augen zu schauen und ihn zu fragen: „Im Ernst? Haben wir für solch einen Quatsch gerade wirklich alle Zeit und Lust? Und was soll eigentlich später mal auf Deinem Grabstein stehen? ,Ich war stets dagegen. Immer, und zwar aus Prinzip.‘ Echt jetzt? Na dann …“

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Blog

Vorsicht vor dem Konga Danger

Vor der kommenden Weihnachtsmarkt-Saison sei die Welt gewarnt vor jenem diabolischen Geräte, das mich einst an die Grenze des freiwillig Aushaltbaren brachte und hernach nie wieder in Erwägung gezogen wurde, auch nur der Kinder zuliebe noch einmal ohne Zuhilfenahme narkotisierender Mittel zu besteigen.

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Sport

Hand vor den Mund! – Wie Lippenleser den Fußball verändert haben

Henry et C Ronaldo post match

Foto: nofrills via flickr cc-license by-sa

Die WM steht bevor, und die geneigte Öffentlichkeit wird in den kommenden Wochen wieder eine Menge solcher Szenen beobachten können. Der Trainer bespricht mit seinem Assistenten die nächsten ausgeklügelten Schachzüge. Zwei Gockel versuchen sich im Trash Talk. Ex-Kollegen schnattern nach Abpfiff beim Trikottausch über das Wetter. Oder ein Enttäuschter geigt dem Schiri aber mal so richtig die Meinung.

Und stets hält der Redende eine leicht gewölbte Hand vor seinem Munde.

Seit einigen Jahren übt sich die Weltfußball-Profigemeinde am verdeckten Sprechen; und es ist gar lustig mit anzusehen. Impliziert doch der Akt des Verhinderns von optischen Lauschangriffen, dass das Gesagte stets eine gewisse Bedeutung innehat. Etwas, was die Zuschauermillionen und das Twitter-Tribunal um Gottes Willen bloß nicht erfahren dürfen. Mich macht erst die Mundvorhaltsgeste so richtig neugierig auf das, was der Vorhaltende meint, geheim halten zu müssen. Ich bezweifele jedoch, dass der Smalltalk-Content dabei besonders häufig die Nachrichtenwert-Schwelle überwindet.

Heuchelei kann zudem attestiert werden, wenn selbige, die mit Gossip-News und Social-Media-Kanälen ihre Werbemillionen generieren, sich nun mitten in der Aufmerksamkeits-Arena vor ein bisschen Beobachtung zieren. Man wartet nur noch auf den #Aufschrei, wenn einer der Sport-Gladiatoren bald jammert: „Die kucken mir alle zu, das ist nicht mehr der Fußball, den ich noch kenne!“ Respekt an dieser Stelle an alle aufrecht Pöbelnden, die ihren Verbal-Sermon ungeschützt und also mit einem unsichtbar darüber schwebenden „IHR KÖNNT DAS ALLE WISSEN!!!1!“ ihrem Widerpart entgegenbellen. Das ist der Fußball, den wir noch kennen.

Jedoch bleibt festzuhalten, dass die protektionistische Kommunikationsgeste in der Welt ist. Vermutlich ahmen sie in diesem Moment unzählige minderjährige Schulrowdys nach, um bloß nicht von der Aufsicht enttarnt zu werden. Auch im Großraumbüro bietet sich das Unmöglichmachen von Spontan-Lippenleserei an, das Kollegenlästern könnte sonst zu ernsthaften arbeitsrechtlichen Konsequenzen führen. Und sogar in der Familie sollte erwogen werden, die Verbalkritik an Heranwachsenden auf der Terrasse künftig nicht nur mit gesenkter Stimme, sondern auch mit obercoolen Profifußball-Handbewegungen vor dem Entschlüsseln zu bewahren.

Denn man kann ja nie wissen …

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Medien

Aneinander vorbei

Es ist manchmal ja auch kompliziert.

Auf der einen Seite sind da die Politik und die großen Tech-Konzerne. Die beschäftigen tausende Menschen damit, Regeln für das Miteinander im digitalen Zeitalter auszuhandeln, umzusetzen und gegebenenfalls zu modifizieren. Das nennt sich dann Europäische Datenschutzgrundverordnung und Allgemeine Geschäftsbedingungen und muss juristisch wasserdicht sein und wasweißichnochalles. Praktisch betrachtet ist es vielleicht das geringste Übel, aber eben: ein Übel.

Auf der anderen Seite sind da junge Menschen, die die Möglichkeit haben, unkompliziert mit anderen Menschen zu kommunizieren. Diese Chance nutzen sie – natürlich! – und halten sich dabei weder an Grundverordnungen oder Geschäftsbedingungen, sondern vor allem größtenteils an den gesunden Menschenverstand. Wenn ich Charlotte, Luise und Heinrich beobachte, wie sie mit Whatsapp, Youtube, dem Internet und Technik generell umgehen, sich dem ganzen Zeug annähern, mit sich, ihren Eltern und ihrem Kinderverstand um die Best Practice ringen, dann denke ich manchmal: Leute, lernt mehr von den Kindern.

Aber wer hört mir schon zu. Jedenfalls hat Whatsapp bald ein neues Mindestalter, und Theorie und Praxis sind hier mal wieder zwei Paar Schuhe.

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Haus

Heute hat mich eine Amsel angepöbelt

Und das kam so:

Der Wetterbericht sagt für uns Sturm voraus.
Und da hängt ein Kranz vor unserem Haus.
Darin ein Nest, akkurat gestrickt
vom Amselweibchen, äußerst geschickt.

Drei Eier kuscheln sich tief im Neste.
Die Vogelmama will nur das Beste.
Sie baute am Heim fünf Wochen lang.
Nun ist sie um ihre Brut ganz bang.

Sie sitzt auf den Eiern und mustert mich kritisch.
Doch jetzt wird das Ganze hier hochpolitisch.
Denn die Menschenfamilie fordert ganz klar:
Mach das Nest fest – und zwar unmittelbar!

Denn sollten die Starkwinde wirklich hier wehen,
würde ein Vogelnestunglück geschehen.
Also mach ich mich auf mit Willen und Draht,
um das Nest festzumachen, wenn der Sturm naht.

Das ist nicht so einfach: Die Amsel ist sauer!
Ich komme ihr vor wie ein Vogel-Ei-Klauer.
Sie zetert und flattert und pöbelt und schreit.
Sie zerplustert ihr molliges Vogelweibkleid.

Sie weiß nicht, dass ich ihr Retter bin.
Sie ahnt nicht, dass ich hab Gutes im Sinn.
Sie hüpft um mich rum und meckert gar sehr.
Sie würde mich hau’n, wenn größer sie wär’.

Doch das Amselnest, das ist nun sicher.
Und mich überkommt ein bisschen Gekicher:
Denn als ich gehe, sieht sie mich an,
als wenn sie sagen wollte:
Das hat ganz schön gedauert, Mann!

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Bild

Liebesschlösser in Plau am See

Nach Neubrandenburg, Zingst, Ueckermünde und Heringsdorf kommen wir nun mit der kleinen Liebesschlösser-Reise quer durch MV nach Plau am See, wo am Brückengeländer über der Elde sich schon so einiges angesammelt hat: