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Torjaner

Tor|ja|ner, der; -s, -, (ugs. für erfolgreicher Fußballtorjäger)
Als Torjanisches Pferd (englisch Goaljan Horse), auch kurz im DFB-Jargon Torjaner genannt, bezeichnet man einen Stürmer, der als harmloser Depp getarnt ist, im Hintergrund aber ohne Wissen des Zuschauers eine andere Funktion erfüllt.
Ein Torjanisches Pferd zählt zur Familie der beim Gegner unerwünschten bzw. abwehrschädlichen Spieler, der so genannten Malplayer. Es wird umgangssprachlich häufig mit Torjägern synonym verwendet, sowie als Oberbegriff für Diver und Faker gebraucht, ist davon aber klar abzugrenzen.

Etymologie
Der Name ist metaphorisch vom Torjanischen Pferd der Fußball-Mythologie abgeleitet. Als etwas Harmloses getarnt, verleitet es die Verteidiger dazu, von diesem in den geschützten Bereich gebracht zu werden und bezeichnet so vordergründig jede List oder Strategie mit diesem Ziel. Die im Inneren unentdeckt gebliebenen Fähigkeiten verlassen schließlich das Trojanische Pferd und erlangen als Angreifer Zugang zur Mannschaftsfestung bzw. zum geschützten Torsystem.

Charakteristik
Torjanische Pferde sind Programme, die gezielt in fremde Strafräume eingeschleust werden, aber auch zufällig dorthin gelangen können, und dem Trainer nicht genannte Funktionen ausführen. Sie sind als harmlose Spieler getarnt, indem sie beispielsweise vermeintlich sichere Torchancen auslassen oder ihre versteckten Fähigkeiten durch scheinbare Motivationsprobleme nach Tordurststrecken in der Liga-Hinrunde überlagern.

Arten Torjanischer Pferde
Zahlreiche Torjanische Pferde entstehen durch den Verbund zweier eigenständiger Stürmertypen zu einem einzigen Angreifer. Bekannt sind der in den letzten Tagen in die Schlagzeilen geratene Bayern-Torjaner Mario Gomez, der interessierten Kreisen schon länger bekannte Bundes-Torjaner Miroslav Klose sowie den sogenannten Tribünen-Torjaner Kevin Kuranyi, der zwar längst als gefixt gilt, dennoch in den Nullerjahren zum konstantesten Liga-Torjaner Deutschlands (nach Opi-Torjaner Gerd Müller) aufstieg.

Die Tarnung
Torjaner sind listige Gesellen. Sie treten auf in der Figur eines Chorknaben, um urplötzlich ihren Torinstikt ausbrechen zu lassen. Sie taggen sich mit Inkompetenz, um anschließend Gegenspieler schwindlig zu spielen. Manche spielen jahrelang einen durchschnittlichen Verteidiger, um nach 77 Länderspielen ohne Tor in einem WM-Viertelfinale kaltblütig einzunetzen.

Schutzmöglichkeiten
Den einzig wirkungsvollen Schutz vor Torjanischen Pferden bietet der Verzicht auf die Beeinflussung der eigenen Defensive durch schmähende Feindmedien. Als besonders gefährlich einzustufen sind hierbei, wie bei jedem Malplayer, Anbieter von Programmen bzw. Dienstleistungen am Rande der Legalität, z.B. sogenannte Internet-Streams. Als neuen Weg zum Schutz gegen Torjaner kann man die Bestrebungen der Trusted Computing Group (TCG) ansehen, die das Ausführen von ungeprüften, d.h. nicht verteidigungswürdigen Angreifern technisch unterbindbar machen will bzw. das Zusammenspiel geprüfter und ungeprüfter gegnerischer Spieler voneinander zu isolieren versucht. Diese neuen Scouting-Programme sollen den leidgeplagten Mannschaften helfen, künftig nicht mehr auf scheinbar harmlose Fußballtoreschießer hereinzufallen.

(basiert auf dem Wikipedia-Eintrag „Trojanisches Pferd (Computerprogramm)„)