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Familie

In der Küche riecht es lecker

In der Weihnachtsbäckerei

Das eine Tablett mit Zutaten gefüllt, das andere Tablet mit der Weihnachtsliederliste, den Esstisch eingemehlt, die eLumination eingeschaltet und bemerkt, dass das Teigausrollgerät fehlt. Flink zu Mudders gefahren und ihres geklaut. Dann aber los.

Ein wenig Hektik entstand, als die Schokoglasur wieder zu härten begann, die Plätzchenwichtel aber lieber mit Lebensmittelfarbtuben hantieren wollten. Dafür ist jedes Plätzchen ein Unikat, und sogar Haselnussbrüste gibt es dieses Jahr auf dem bunten Teller. Aufklärung kann also auch Spaß machen. Und schmecken.

Plätzchen, reloaded

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Ratgeber

MacGyver, Babybel und bröckelige Altbauwände

Es gab eine Zeit, da hatte ich Angst, Löcher in die Wand zu bohren.

Berlin ist eine tolle Stadt, vor allem auch wegen der Fülle an prima Wohnungen, die im Gegensatz zu anderen Großstädten hinsichtlich ihrer Finanzierung keine Dritt- oder Viertjobs erfordern. Der Einzug in eine neue Altbauwohnung war aber auch immer ein Stück weit eine spannende Angelegenheit. Musste zwecks Wanddekoration das erste Loch gebohrt werden, kam er unweigerlich, der Moment der Wand-Wahrheit: fest, bröckelig, Trockenbau, Mauerwerk, Sandstein, zusammengefegter Schutt, 10 Jahre alt, 100, 200? Man wusste es nicht, und das zu bebohrende Material konnte mitunter auf einem Quadratmeter mehrfach variieren.

Damals investierte ich mehrere Umfrageinstituts-Schichtlöhne – hätten Sie vielleicht ein paar Minuten für einige interessante Fragen? – in überteuertes Baumarktssuperduperklebezeugs. Das muss warmgeknetet und weitflächig anstelle des Rausgebröckelten um das Bohrloch aufgebracht werden. Es funktionierte, und ich vermute, noch heute verfluchen mich Nachfolgemieter, wenn ihnen beim Bilderanbringen plötzlich drei Kubikmeter Industriespachtel auf einmal entgegenkommt.

Doch Menschen wachsen, und hätte ich damals gewusst, was ich heute weiß, hätte ich so manchen braven Bürger nicht an seinem Feierabend zu seinem Kaufverhalten interviewen müssen. Die MacGyver-Erleuchtung kam mir gestern: Irgendein Kind hatte die Abendbrotsreste nicht komplett im Mülleimer versenkt, ein bisschen was ging daneben, und das Bisschenwas – klebte. Wie Sau. Das Abkratzen vom Boden dauerte knappe drei Minuten, die Fingernägelsäuberung danach nochmal so lange.

So empfehle ich hiermit allen verzweifelten Bohrlochbohrermeistern, sich immer eine Familienpackung Babybel im Kühlschrank zu halten. Käse raus (auffuttern schadet nicht), Käsehülle – eine Paraffin-Mikrokristall-Mischung – kurz warmgeknetet, in Form gebracht, härten lassen, fertig ist das Dübelfix.

Wahlweise dürfen Kreativversierte auch eine Käseflatrate buchen und ein kleines Wachsfigurenkabinett einrichten. Und, ganz besonders praktisch: Ist mal keine Kerze zur Hand hat, braucht man einfach nur das Bohrloch freilegen, Docht in die Wand, anzünden, fertig!

#8/365 - Punk Gobelin

foto:pierre guinoiseau unter cc-lizenz by
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Familie sl.

Das perfekte Familiendiner

Vier Damen der Familie zu Gast, im Kühlschrank noch Brühe, Fleisch, Kartoffeln und Kräuter, außerdem zwei Stunden Zeit. Was es schließlich gab, war folgendes improvisiertes Drei-Gänge-Menü: Nudelsuppe, Schweinemedaillons mit Rosmarinkartoffeln und Erbsen, Eis mit frischer Pfefferminze. Und egal, ob das Eis zu weich, die Kartoffeln zu lasch, die Suppe zu heiß war – Kinder sind einfach die perfekten Dinergäste, wie das folgende Wortlautprotokoll von Charlotte beweist.

Vorspeise!
1. Note: 1+
Nudeln: 1+
Gewürz: 2+
Ferenderung: heis 1-
Viel Glück bei dem …

haubtgericht!
Note: 1- und 1+
Erbsen: 1+1+++ ser sehr gut! ♥
grosmarinen: 2-
Fleisch: 3
sosse: 1+++!
Fleisch habe ich noch nie gemocht schuldigung!
sonzt: 1+ und gut!
und aufpassen! Benno und Lilly häten es gerne gegessen!

Nachschbeise!
+++ sehr gut
so gut hat es mihr schon lange nicht geschmegt
gedrenge: 1 (gut: eiswürfel)

inzgesamtzensur: 1+++
schüss!