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Haus Ratgeber

Beamtentitsche

… heißt eine Soße, die zu Kartoffeln gegessen wird. Sie war ursprünglich ein typisches „Arme-Leute-Essen“, denn auch die einfachen Beamten waren relativ arm. In die Sauce kamen daher oft auch Speisereste. [Quelle: Lexikon]

Gab es früher bei uns auch regelmäßig, wenn’s mal schnell gehen musste. Scheint in Nordostdeutschland recht verbreitet gewesen zu sein, besonders offenbar in Berlin und im Anhaltinischen. Nur eben statt unter dem offenbar recht bekannten Terminus „Beamtenstippe“ unter dem Namen „Beamtentitsche“. Letzterer ist bei Fa. Gugel bislang ausschließlich in einer Schwarz-Weiß-Reklame der Speisegaststätte „Schützes Jägerstube“ in Calbe an der Saale aktenkundig geworden. Die Region scheint es offenbar recht deftig zu mögen, gibt es dort zum Sonntags-Brunch doch auch Bollentitsche und Calbenser Zwiebelsteak, abgerundet durch das Zwiebel-Speckkuchen-Dessert (Quelle: PDF, Sommerausgabe 2010 des Calbenser Blatts, Seite 15)

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Auf der schönen Seite „Kochen mit Hartz IV“ gibt’s das Rezept – unterlegt mit Henry-Maske-Musik – nochmal als „Beamtenditsche“. Aber auch hier: Nur ein Gugeltreffer. Schlimm, das.

Die verdienten Küchenkräfte von ErichsErbe.de haben das mal nachgekocht, das Rezept gibt’s hier oder eben in einer Netzkochecke Ihrer Wahl unter dem Suchwort Beamtenstippe; aber eben nicht unter Beamtentitsche. Der Youtube-Kanal heißt Ostdeutschkochen:

Apropos ostdeutsch kochen: Sebastian Saumselig Fiebrig hat für die deutsche Dependance von Buzzfeed mal eine Woche lang eben jenes getan, geknipst und aufgeschrieben, und hier ist das Ergebnis. Und Caspar Leitmedium Mierauf fragt an dieser Stelle, wie ein original DDR-Frühstück ausgesehen hat. Und dabei hat er offenbar schon einen Kollektiv-Irrtum aufgedeckt.

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Familie sl.

Das perfekte Familiendiner

Vier Damen der Familie zu Gast, im Kühlschrank noch Brühe, Fleisch, Kartoffeln und Kräuter, außerdem zwei Stunden Zeit. Was es schließlich gab, war folgendes improvisiertes Drei-Gänge-Menü: Nudelsuppe, Schweinemedaillons mit Rosmarinkartoffeln und Erbsen, Eis mit frischer Pfefferminze. Und egal, ob das Eis zu weich, die Kartoffeln zu lasch, die Suppe zu heiß war – Kinder sind einfach die perfekten Dinergäste, wie das folgende Wortlautprotokoll von Charlotte beweist.

Vorspeise!
1. Note: 1+
Nudeln: 1+
Gewürz: 2+
Ferenderung: heis 1-
Viel Glück bei dem …

haubtgericht!
Note: 1- und 1+
Erbsen: 1+1+++ ser sehr gut! ♥
grosmarinen: 2-
Fleisch: 3
sosse: 1+++!
Fleisch habe ich noch nie gemocht schuldigung!
sonzt: 1+ und gut!
und aufpassen! Benno und Lilly häten es gerne gegessen!

Nachschbeise!
+++ sehr gut
so gut hat es mihr schon lange nicht geschmegt
gedrenge: 1 (gut: eiswürfel)

inzgesamtzensur: 1+++
schüss!