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Bayern München – Juventus Turin 4:2 n.V.

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Und dann war da dieser spezielle Moment, als, kurz nach dem Ausgleich in der Nachspielzeit im Rückspiel eines #Championsleague-Achtelfinales, zu Beginn also einer entscheidenden Verlängerung im Kinosaal bei der Live-Übertragung der Partie FC Bayern München gegen Juventus​ auf der Leinwand der Hinweis erschien, dass der Empfänger geneigt sei, sich in zwei Minuten automatisch abzuschalten, ungeachtet auch der folgenden unflätigen Beschimpfungen der gleichermaßen euphorisierten wie alkoholisierten Zuschauer, die nur unter Aufbringung der letzten Brocken Rest-Vernunft davon abzubringen waren, mit einer engagiert geworfenen Leerbierflasche das zu vollbringen, was eigentlich anderer Leute Job gewesen wäre, nämlich den „Nein“-Button auf dem Digital-Dialog zu betätigen.

Doch nach zwei Minuten wurde es dunkel, und die Lage eskalierte.

Kurz nachdem sich der Mob formiert, bewaffnet und auf einen martialischen Slogan geeinigt hatte, hatte der Empfänger offensichtlich mit dem Kinobetreiber einen Verlängerungs-Deal ausgehandelt – und es ward ein Bewegtbild. Der erste Bayern-Angriff in der Verlängerung lief, das letzte Murren wurde mit Nacho-Resten erstickt, und der Rest ist Europapokal-Geschichte.

Zuerst erschienen auf Du gehst niemals allein

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Politik Sport

„Ich betreibe die Seite www…“ – „Jaja, weiß ich schon.“

tl;dr: In der Datei „Gewalttäter Sport“ steckt jede Menge Excel. Aktuell steht sie auf dem Prüfstand.

Karteikarten Otlet

Familienname, Vornamen, Geburtsnamen, sonstige Namen wie Spitznamen, andere Namensschreibweisen, andere Personalien wie Alias-Personalien, Familienstand, akademischer Grad, erlernter Beruf, ausgeübte Tätigkeit, Schulabschluss, Geschlecht, Geburtsdatum, Geburtsort einschließlich Kreis, Geburtsstaat, Geburtsregion, Volkszugehörigkeit, aktuelle Staatsangehörigkeit und frühere Staatsangehörigkeiten, gegenwärtiger Aufenthaltsort und frühere Aufenthaltsorte, Wohnanschrift sowie Sterbedatum.

Diese Daten können seit 1994 – und seit 2010 rechtsmäßig – von Verdächtigen und Beschuldigten in der Datei „Gewalttäter Sport“ gespeichert werden.

Unter anderem. Als da nämlich noch wären:

Lichtbilder, Gestalt, Größe, Gewicht, scheinbares Alter, äußere Erscheinung, Schuhgröße, besondere körperliche Merkmale, verwendete Sprachen, Stimm- und Sprachmerkmale wie eine Mundart, verfasste Texte, Handschriften und Angaben zu Identitätsdokumenten wie Personalausweis, Reisepass und andere die Identitätsfeststellung fördernde Urkunden (Geburts-, Heirats- oder Sterbeurkunde).

Niemand wird informiert, ob sie oder er in der Datei gespeichert ist. Eine automatische Löschung erfolgt nach fünf Jahren.

In dem Eintrag kann übrigens noch mehr drinstehen:

Angaben zum Aufenthaltsstatus und Aufenthaltsanlass, zu vorhandenen Kenntnissen und Fähigkeiten wie Sprachkenntnisse, Fertigkeiten in der Herstellung oder im Umgang mit Sprengstoffen und Waffen, zu verwendeten Kommunikationsmitteln wie Telefon (Festnetzanschluss oder Mobiltelefon), Telefax, E-Mail-Adresse, vom Beschuldigten betriebene Internetadresse, statische Internetprotokolladresse, dynamische Internetprotokolladresse und zugehöriger Zeitstempel sowie Diensteanbieter.

Aktuell läuft ein Antrag der Grünen, die Datei mal gründlich zu entmisten und die Löschfristen deutlich zu verkürzen.

Und was darf noch alles gespeichert werden?

Angaben zu verwendeten Fahrzeugen und sonstigen Verkehrsmitteln wie Luftfahrzeuge, Wasserfahrzeuge, einschließlich der Registrierdaten zur Identifizierung dieser Verkehrsmittel, zu Identitätsdokumenten und anderen Urkunden, die im Zusammenhang mit einer Straftat stehen und der betroffenen Person zuzurechnen sind, wie die Nummer der Zulassungsbescheinigungen Teil I und Teil II eines Kraftfahrzeugs, zu Konten, Finanztransaktionen, Zahlungsmitteln, zu Vermögenswerten, zu Sachen, die Gegenstand oder Mittel der Straftat waren, wie Waffen, Betäubungsmittel, Falschgeld, Publikationen.

Das ist ’ne Menge Excel. Laut Regierung wird die Datei derzeit evaluiert, „um herauszufinden, was zu verbessern ist“.Außerdem gespeichert werden können noch folgende Daten:

„Personengebundene Hinweise, die dem Schutz des Betroffenen dienen wie „Freitodgefahr“ oder die der Eigensicherung der ermittelnden Bediensteten dienen wie „bewaffnet“, „gewalttätig“, „Explosivstoffgefahr“, die der Ermittlungsunterstützung dienen wie „Sexualstraftäter“, „Straftäter politisch links motiviert“ oder „Straftäter politisch rechts motiviert“.“

(Quelle der möglichen zu erfassenden Daten: BKA-Daten-Verordnung)

Zuerst erschienen auf Du gehst niemals allein

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Spaß

Moderne Kunst ist nicht lustig

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Sport

Warum die Giovanni Trapattonis Wutrede in Salzburg noch besser war

Da gestern die legendäre Giovanni-Trapattoni-Wutrede volljährig wurde, ploppten natürlich hier und da wieder Ausschnitte mit den längst in den popkulturellen Kanon eingegangenen Redewendungen auf. Ein wenig schade ist es allerdings, dass ein ebenso beachtenswerter Auftritt Trapattonis in Deutschland deutlich weniger Aufmerksamkeit fand.

Denn was der Maestro 2007 als Trainer des FC Red Bull Salzburg den Journalisten in die Mikrofone sprach, hat mindestens das Niveau der berühmten Bayern-Rede. (Die hat jedoch einen ganz klaren Vorteil: Sie ist deutlich kürzer.)

Fußballphilosophisch geht die Zehn-Minuten-Suada Trapattonis nach DGNA-Ansicht sogar teilweise darüber hinaus, was mit „Was erlaube“ und „Flasche leer“ schon als Gipfel der Sport-Aphorismen angesehen wurde. Wir erlauben uns an dieser Stelle, chronistenpflichtig einige Beispiele zu notieren, verbunden mit dem dringenden Hinweis, dass natürlich gerade in diesem Fall nichts über das Bewegtbild geht:

„Ich verstehe die Kritiker über Ergebnis, aber ich kann nicht akzeptieren die Kritiker über Profi, unsere Arbeit.“

„Die verletzt sind nur der Knödel, der Knie e de andere Situation. Nur Gott sei Dank ein paar de Faserrissen. Warum? Erfahrung in Kopf!“

„Fehler sind Fehler, und Verletzungen sind besonders.“

„Ich bin ein Profi über Physiologie, 13 Jahre, 21 Erfolg! Was verstehe Sie wenn gucke eine Training?“

„Musse verstehen, warum wir machen wenig oder nicht. Mussen verstehen, wenn wir läuft 90 Minuten, haben wir bewiesen viele Male.“

„Was kenne Sie über die … was Stress habe die Spieler in Kopf?“

„Ich verstehe de Leute: bezahlt, richtig sein, und pfeif. Kein Problema, lassen pfeif. Is richtig, wir verloren, wir akzeptieren dieses.“

„Ich verstehe in Training, ich verstehe auch die Spieler. Ich verstehe! Nicht Sie!“

„Die Wörter sind einfach, sehr einfach Wörter. Wer kann machen, machen. Wer kann nicht machen, sprechen. Wer kann nicht sprechen, nicht schreiben!“

„Wir sind Führer in Tabelle?! Oh!“

(Der Auftritt in der extended version: https://www.youtube.com/watch?v=jToIQBBJayw)

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#Freitag ist #Freutag , nech!? #etchasketch


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Freundschaft! #plüsch #plausch #kuschelkontent


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Gesichtsrinde. #iseefaces


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Familie Musik

Take five in Warnemünde

sax

Nanu? Kurz umgeschaut, ob irgendwo eine Kamera aufgebaut, ein Mikrofon in Position gebracht war. Nichts. Hier, auf der Strandpromenade von Rostock-Warnemünde, an einem Wintersamstagabend, wurde offenbar kein Film gedreht. Hätte aber sein können.

Es hatte den ganzen Tag geschneit. Nicht viel, aber genug, um draußen alles mit einem sanftweißen Schalldämpfer zuzudecken. Warnemünde schlief noch nicht, für Ende Januar war gut was los. Lichterketten leuchteten den Weg am Alten Strom zum Abendbrot und zurück, an Buden wurde der letzte Glühwein ausgeschenkt, in Bars schepperte Livemusik, vornehmlich Paare mittleren Alters schlenderten frisch durchgespa-t zum Restaurant, wo man den abendlichen Rioja endlich mal ohne die Tourimassen genießen konnte.

Mild war es geworden, der Schnee klebte schon ein wenig, wir waren sitt und satt und guter Laune – beste Schneeballschlachtvoraussetzungen also. Eine verwaiste Bistroterrasse am Strom diente als Festung, die das Team Männer einzunehmen gedachte. Team Frauen wehrte sich standhaft. Als ein verunglückter Wurf zwei neutrale Omis erschreckte, beschlossen wir, eine Halbzeitpause einzulegen.

Und dann stand er da. Mitten auf der Promenade, vor einem verrammelten Kiosk, im Sepia-Schein der Straßenlaterne. Rübezahlfrisur und Vollbart und ein Saxofon in der Hand. Der Mann spielte Take Five und machte sich offenbar wenig bis gar nichts daraus, das kaum jemand da war, der ihm zuhörte. Dieser Januarabend war vermutlich einer der ungünstigsten Zeitpunkte des ganzen Jahres, auf der Warnemünder Strandpromenade mit Kleinkunst Publikum anzulocken.

Allerdings sah es so aus, als wollte der haarige Sax-Mann vor allem diesen so schönen Winterabend durch ein bisschen Freiluftjazz noch schöner machen. Was ihm bei uns fünfen gelungen ist, vielen Dank! Denn noch beschwingter als ohnehin schon absolvierten wir auf einer nahen Wiese die zweite Schneeballschlachthalbzeit, gedämpfte Saxofon-Improvisationen wurden mit Freudenschreien und Treffergejaule angereichert, und Take Five pfeifend stiegen wir mit roten Wangen und Nasen ins Auto.

Und sahen beim Davonfahren ein Pärchen, das in respektvoller Distanz zu dem entrückten Saxofon-Mann im Halbdunkel auf der Promenade stehenblieb und tief durchatmend die Köpfe aneinanderlegte.

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Leuchte, leuchte Leuchtturm #rostock #warnemünde #winterabend #keimzeit


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An den Seiten gerne ein bisschen knuspriger! #Handwerk #rostock #verrücktewelt


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