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Aneinander vorbei

Es ist manchmal ja auch kompliziert.

Auf der einen Seite sind da die Politik und die großen Tech-Konzerne. Die beschäftigen tausende Menschen damit, Regeln für das Miteinander im digitalen Zeitalter auszuhandeln, umzusetzen und gegebenenfalls zu modifizieren. Das nennt sich dann Europäische Datenschutzgrundverordnung und Allgemeine Geschäftsbedingungen und muss juristisch wasserdicht sein und wasweißichnochalles. Praktisch betrachtet ist es vielleicht das geringste Übel, aber eben: ein Übel.

Auf der anderen Seite sind da junge Menschen, die die Möglichkeit haben, unkompliziert mit anderen Menschen zu kommunizieren. Diese Chance nutzen sie – natürlich! – und halten sich dabei weder an Grundverordnungen oder Geschäftsbedingungen, sondern vor allem größtenteils an den gesunden Menschenverstand. Wenn ich Charlotte, Luise und Heinrich beobachte, wie sie mit Whatsapp, Youtube, dem Internet und Technik generell umgehen, sich dem ganzen Zeug annähern, mit sich, ihren Eltern und ihrem Kinderverstand um die Best Practice ringen, dann denke ich manchmal: Leute, lernt mehr von den Kindern.

Aber wer hört mir schon zu. Jedenfalls hat Whatsapp bald ein neues Mindestalter, und Theorie und Praxis sind hier mal wieder zwei Paar Schuhe.

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Medien Musik

Techniktagebuch aus dem Jahr 1999: Der Kassettenadapter

Dieser Text entstand vor allem für das großartige Techniktagebuch. Dort schreiben viele Menschen, die sich ab und an über das ganze Gedöns mit Knöpfchen, Reglern und Schaltern wundern, alles auf, was im Moment vielleicht langweilig sein mag. „Aber in zwanzig Jahren …“
Gut, dass es das gibt.
(Und der Text geht da ein bisschen anders.)

Wenn ich meine Kinder erstaunen möchte, was mit ihrem (und meinem) Alter zunehmend schwieriger wird, hole ich ein Technik-Ding aus einer Kiste von Technik-Dingen, die ich eigentlich mal wegschmeißen müsste. Neulich war es dieser Kassettenadapter:

Kassettenadapter

Papa, was ist das? Sieht aus wie eine Kassette (ja, habe ich ihnen schon beigebracht, gezeigt und vorgeführt), hat aber noch ein Kabel nebst Stecker dran. Wozu?

Weil, liebe Kinder, früher die Autos Kassettenabspielgeräte statt eines Bluetooth-Sensors oder USB-Eingangs hatten. Und in der Zeit, wo dann die CDs modern wurden, die Autos aber noch keine CD-Player besaßen, war dies die goldene Lösung. Man musste einen tragbaren CD-Spieler kaufen, diesen mit dem Kabel des Kassettenadapters verbinden und jenen ins Kassettenfach des Autoradios stecken. Dann konnte man auch ohne CD-Spieler im Auto eine CD hören.

Es sei denn Kopfsteinpflaster.

Oder Akku aus.

Ach …

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Medien

In Brüssow tanzte die Jugend mindestens einmal im Monat

Aus der Reihe, die bisher noch gar keine Reihe war und vielleicht auch nie eine werden wird, wenn sie es aber würde, dann mit dem Namen: „Perlen aus dem Stadtarchiv“.

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Wie gefragt ist eigentlich Jugendtanz?

Diese Frage stellte die „Freie Erde“ im Januar 1973, um sie anlässlich der X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten auf einer halben Seite mit einem klaren „Sehr!“ zu beantworten. Und zugleich – im Rahmen des Möglichen – auch die dürftigen Angebote zu kritisieren:

Doch wie sieht es damit in Wirklichkeit aus? Vielerorts sind die Jugendlichen unzufrieden, weil eben nichts los ist. Die Verantwortlichen schieben sich gegenseitig den Schwarzen Peter zu. Es kommt zu keinen Ergebnissen. Und deswegen muß man diese Frage ganz offen stellen.

Nun, daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Im Artikel geht es dann vor allem ums Schwoofen in Brüssow in der Uckermark, das mindestens einmal im Monat in der Gaststätte „Seeblick“ organisiert wurde, „einem Schmuckkästchen, sehr einladend“. Davor hatten’s die Brüssower Partypeople nämlich nicht einfach:

Tanzveranstaltungen machten wir zwar öfter, aber es stand uns dafür nur ein Raum im Kreisbetrieb für Landtechnik zur Verfügung. Die Atmosphäre war überhaupt nicht schön, es standen dort leere Bierkästen umher. Und das war für uns Anlaß, unsere Veranstaltungen niveauvoller zu gestalten.

Und so sah es dann schließlich aus, das hohe Niveau im „Seeblick“: Ein Tisch mit XXL-Tischdecke, zwei Tische für die Lichtanlage, der Stereo-Schallplattenspieler schon aufgebaut und angeschlossen; und drumherum jede Menge Pilzkopf-Checker in Rollkragenpullis. Keine hässlichen Bierkästen weit und breit, dafür ein Aufpasser-Homie im weißen Kittel sowie Fenstervorhänge, deren psychotisierendes Muster vermutlich einen Großteil der damals üblichen Rauschmittel ersetzen konnte. Sicherheitshalber wurde dieses Bild dann auch nur schwarzweiß gedruckt:

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Fazit: Früher war alles immer schon ganz genauso, nur eben anders. Und: Ich bin schon gespannt, wie und wo ich im Jahr 2061 zufällig auf einen Bericht über heutige Jugendtanzveranstaltungen stoßen werde.

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Dr. Kaos

Sauber sog i!

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Medien Musik

Die Prinzen: DT64 bleibt

Der kurze Beitrag der Thomaner-Crew zum Kampf um einen Radiosender. Mehr dazu hier und in dieser einstündigen Doku auf Youtube (Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4), die die Nachwendezeit von DT64 genau und kenntnisreich beleuchtet.

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Medien Sport

Ja, sie lebt noch! Der unglaubliche Weg der Fußballstatistikorganisation IFFHS

Fußballstatistik

Ich finde: Fußball heißt Statistik! Iniesta fummelt fast himmlisch schön. Oder doch: International Federation of Football History and Statistics. Wofür IFFHS nun wirklich genau steht? Ach, komm, denk’ dir doch selber einen schönen Titel aus! Denn so viele un- und sinnige Bezeichnungen hinter dieser Abkürzung auch stecken könnten, so viele Frage- und Ausrufezeichen ploppen auf, wenn man sich mal ein paar Stunden beschäftigt mit … mal ein paar Minuten gugelt nach dem Phänomen IFFHS.

Das Schweizer Radio und Fernsehen SRF hat das offensichtlich nicht gemacht. Denn die Frage Hat Spanien die beste Liga der Welt? beantwortete die SRF-Redaktion jüngst unter anderem mit Verweis auf das Fachwissen der IFFHS:

Deshalb stellt die International Federation of Football History & Statistics (IFFHS) jährlich eine Rangliste aller Ligen weltweit auf. Dazu wird ein Geflecht verschiedener und relativ undurchsichtiger Faktoren berücksichtigt.

Die deutsche Bundesliga landet in dieser Liste der undurchsichtigen Geflechte auf Platz drei, gerade noch knapp vor der argentinischen. Spanien auf eins, die Premier League hinter der brasilianischen Liga nur enttäuschender Siebter. Nun kann man über die Stärken nationaler Fußball-Ligen ja streiten bis zur nächsten Meisterschaft von Hansa Rostock – aber die erneute Hofierung der IFFHS als relevante, ernstzunehmende Quelle in fußballstatistischen Fragen ist erstaunlich.

Denn das Image der IFFHS ist – zumindest in Deutschland – reichlich beschädigt. Die Liste der kritischen Artikel zu der Organisation ist so lang wie renommiert: Spiegel, Süddeutsche, 11 Freunde, Taz. Das hindert andere Medien allerdings nicht daran, die IFFHS immer wieder als Quelle ins Gespräch zu bringen, wenn mal wieder ein Manuel Neuer oder Markus Merk als Welt-Torhüter oder -Schiedsrichter gekürt werden. Auch der DFB verweist in schöner Regelmäßigkeit auf die obskure Organisation, die den Vorwurf der Intransparenz, des Vortäuschens von Kompetenz und der Willkür auch durch ihre frickelige Webseite nicht wirklich ausräumen kann.

Und damit meine ich gar nicht mal die wunderliche IFFHS-Gründungsgeschichte um einen sonderlichen Dr. aus Leipzig, der es sich wohl erst mit der DDR und anschließend mit so manchem skeptischen Sportjournalisten verdarb. Nein, bis heute bleiben die exakten Kriterien der einzelnen IFFHS-Wahlen genauso im Unklaren wie der fachliche Hintergrund des IFFHS-Personals und die bilateralen Beziehungen zur Fifa, Uefa und zum SV Fortuna Tützpatz.

Aber nun gut. Es sind viele ziemlich wohlhabende Menschen auf den IFFHS-eigenen Bildern zu sehen, es dürfte diesen komischen Klub also noch etwas länger geben, und der Hauptsitz in Lausanne nahe des IOC hat da auch so sein Geschmäckle; aber was soll’s, leben und leben lassen. Und so möchte ich schließend für einen unheilvollen Blick in die Zukunft die IFFHS in ihrem ganz eigenen Englisch zitieren:

The IFFHS is also clear about its future global role which it will strongly seek to fulfil, without regard to outside influences. … Also will be of worldwide interest some surprises.

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Er will doch nur spielen: 50 Mal „Schlag den Raab“

Spiel ist ein äußerst komplexes, vielschichtiges und daher schwer fassbares Phänomen. Es reicht vom Falten und Bekritzeln eines Blatts Papier mit dem Kugelschreiber im Wartezimmer des Arztes bis zum anspruchsvollen Kampfspiel, das auch als hoch bezahlter Beruf betrieben werden kann. Es kann als lustiges Klimpern mit Klanghölzern, aber auch als virtuoses Klavier- oder Violinenspiel Form annehmen. Spielen kann sich als eine unbedeutende Tändelei, als Zeitvertreib realisieren, aber auch eine kulturschöpferische Bedeutung bekommen.

Soweit das Lexikon zum „Phänomenkomplex Spiel“. Seit acht Jahren und an diesem Wochenende zum 50. Mal gibt es eine Fernsehsendung, die das Spiel als essentielle Kulturform abfeiert, wie es die an Spiel-Shows nicht so ganz arme deutsche Fernsehlandschaft noch nie vorher getan hat. Zwar waren Spiele auch bei Einer wird gewinnen, Verstehen Sie Spaß? und Wetten dass..? Bestandteil der Show, aber eben nur: ein Teil.

Schlag_den_Raab_LogoSchlag den Raab ist dagegen Spiel in Reinform. Es geht in dieser Sendung einzig und allein ums Spielen. Genauer um eine Form des Spiels, das Wettkampf-Spiel. Der Soziologe Roger Caillois kennt noch drei andere Spiel-Prinzipien (Zufall, Maske [das wäre dann Verstehen Sie Spaß?] und Rausch), die aber bei Schlag den Raab nur am Rand eine Rolle spielen. Es ist der Wettkampf, konkret: der Zweikampf, Mann gegen Mann oder Mann gegen Frau, der regelmäßig zwischen zwei und vier Millionen Zuschauer begeistert.

Das Zitat oben trifft es dabei ganz gut. Spielen wird bei Schlag den Raab als „vielschichtiges Phänomen“ respektiert. Es geht um Geschicklichkeit, Technik, Nervenstärke, Wissen, Flexibilität, Athletik, Geduld, Motorik, Ausdauer, Intelligenz und … ja, am Ende auch Glück. Es kann ein „anspruchvolles Kampfspiel“ für drei oder das „Bekritzeln eines Blatt Papiers“ für zwölf Punkte sein. Es kann eine „unbedeutende Tändelei“ sein wie das Flummi-Zielwerfen in der jüngsten Ausgabe, das die Vergabe von zweieinhalb Millionen Euro entschied. Und das Spielen bei Schlag den Raab bekommt dann eine „kulturschöpferische Bedeutung“, wenn es einem großem Publikum sehr effektiv zeigt, wie viel Spaß es verdammt noch mal macht, miteinander ein Spiel zu spielen.

Denn was wird den Menschen, die sich diese im Grunde genommen äußerst obszöne Sendung ansehen, nicht alles zugemutet. Erst einmal ist da dieser Raab, nach dem das Ganze … BLASPHEMIE! … schon mal gleich benannt ist. Der Typ kuschelt nicht mit der Bild und ist auch sonst kein perfekter Schwiegersohn. Er grinst ständig, gibt sich wenig Mühe, seinen Ehrgeiz zu verstecken, steckt seine leicht untersetzte Figur in stets die gleichen Sakkos oder teils unvorteilhafte Sportsachen und quasselt andauernd dazwischen. Er tut sich weh in der Sendung, blamiert sich, wird sogar manchmal unsympathisch. In jeder der durchaus zahlreichen Minuten von Schlag den Raab gibt sich Stefan Raab kaum Mühe, um deutlich zu machen: Das hier ist meine Sendung, ich bin hier der King of Jägerschnitzel; aber heult nicht rum: Kommt doch her und schlagt mich!

Und das sollte doch zu schaffen sein! Aber warum können die ganzen Bundeswehr-Piloten, Zehnkämpfer und Marathon-Chirurgen-Nobelpreisträger keinen Buggy steuern? Warum weiß der Muckibuden-Germanist nicht, wo Neustadt-Glewe auf der Landkarte zu finden ist? Und wieso, beim heiligen Elton, wieso laden die immer wieder irgendwelche superklugen Jahrhundertsportler ein, anstatt mal in den Kindergärten des Landes zu wildern und den in Geschicklichkeits- und Motorik-Spielen geschulten und nervengestählten Eltern der Republik eine mindestens genauso große Gewinnchance zu geben?

Schlimm sind natürlich auch die ebenso zahlreichen wie minutenlangen Werbepausen, die stets damit eingeleitet werden, dass in einem Gewinnspiel unsinnigerweise achtzehn Luxuslimousinen an einen ahnungslosen Sachbearbeiter verlost werden. Aber ich kenne auch niemanden, der jemals eine Schlag den Raab-Sendung an einem Stück durchgesehen hat. Denn diese Sendung ist eine wahre Spiel-Orgie, hinterher ist man wahrlich übersättigt und durch mit dem Thema und überhaupt könnte man doch auch in dieser ganzen Zeit …

… selbst was spielen. Tja. Volleyball, Basketball, Fußball, Eishockey, Handball. Laufen, Springen, Werfen. Fahren, Klettern, Kriechen, Balancieren, Jonglieren. Puzzlen, Raten, Kombinieren, Merken. Wissen, Nachdenken, Schätzen, Pokern. In dieser Mannigfaltigkeit kommt keine Spielshow mit, und sei sie noch so frisch und neu und klug und erfolgreich. Und warum sitzen Menschen in Zeiten des Internets nachts um zwei vor dem Fernseher, um zwei Durchschnitts-Typen dabei zuzusehen, wie sie versuchen, Ringe an einen Haken zu schwingen? Welche reguläre Live-TV-Sendung dauerte zuletzt länger als sechs Stunden?

Schlag den Raab hat 2006 begonnen. Ab 2007 gab es für Wetten dass..? kaum noch Marktanteile über 40 Prozent. Und dann die Frage: Ging es denn dort, schon bei Thomas Gottschalk, dann bei Markus Lanz, zuletzt überhaupt noch hauptsächlich um die Wetten? Diese Verrücktheiten, die in den Tagen darauf in der Republik aufgeregt besprochen worden sind? Wohl kaum noch. Gegenfrage: Hat Deutschland im November 2014 kollektiv darüber diskutiert, dass zwei Menschen es fast eine geschlagene Stunde nicht geschafft haben, ein englisches Kneipenspiel zu beenden?

Nun. Im Netz war es kurz ein Thema, bei den Menschen hier und da auch noch. Aber die Straßenfeger-Zeiten sind vorbei. Viele Kanäle, viele Interessen, viele Inhalte. Aber da gibt es etwas, das sendet Spiele galore, sechs Stunden zur Wochen-Prime-Time, in einem der größten Privatfernsehsender, in einer der größten Volkswirtschaften der Welt. Fünfzehn Spiele. Jedes Mal andere, manchmal Kinderspiele, manchmal Kindgebliebenenspiele, manchmal Spiel, von denen man nicht wusste, dass es sie gibt. Mann gegen Mann, Mann gegen Frau. Es ist so simpel, und warum ist eigentlich vorher niemand darauf gekommen?

Und wenn wir denn theoretisch werden wollten, dann wäre Lanz der Homo faber, wogegen Stefan Raab der aktuell wahre Homo ludens der Republik ist:

… wonach der Mensch seine Fähigkeiten vor allem über das Spiel entwickelt: Er entdeckt im Spiel seine individuellen Eigenschaften und wird über die dabei gemachten Erfahrungen zu der in ihm angelegten Persönlichkeit. Spielen wird dabei der Handlungsfreiheit gleichgesetzt und setzt eigenes Denken voraus. Das Modell besagt: Der Mensch braucht das Spiel als elementare Form der Sinn-Findung.

Nicht umsonst grinst Raab im Trailer zur 50. Sendung in die Kamera und sagt unschuldig: „Ich will doch nur spielen!“ Das ganze Gedöns bei Schlag den Raab, die Musik-Acts, der Moderator, der Kommentator, die Reklame, die Reklame-Pausen, die Gegner-Suche – alles nur Beiwerk. Der Kern ist: Zwei Menschen spielen ein Spiel gegeneinander. Einer hat seit Jahren kaum nachlassenden Spass daran, das ist wohl trotz aller Poserei offenkundig, Und weil das so ist, weil der Mensch das Spiel braucht, und nicht nur das Handwerk, deswegen gibt es Schlag den Raab noch, und Wetten dass..? ist nicht mehr da. Glaube ich. Ich bin mir allerdings sicher, dass auch diese krude These spätestens dann dem Lauf der Geschichte geopfert werden wird, wenn es dazu dient, das entscheidende 15. Spiel zu gewinnen.

So. Als Rausschmeißer noch ein knapp zehnminüter Auftritt von Stefan Raab in der „Harald Schmidt Show“, wo es zwar weniger um das Spielen geht als um die Show und vor allem, wer den längeren … Atem hat, das Publikum zu begeistern und von sich einzunehmen. Er endet dann allerdings damit, dass Raab mit kindlicher Freude mit einem Schlauch im Mund spielt und dabei enthusiastisch eine Fernsehkinderfigur besingt. Der Clip ist aus dem Jahr 1996 und zeigt, wie sehr Stefan Raab jede sich bietende Möglichkeit nutzt, sich unterhaltsam zu präsentieren – und wie sehr sein Sinn für Timing, Pointen und Rhythmus schon damals, also vor etwa 18 Jahren, ihn knapp zehn Minuten bei einem noch halbwegs angriffslustigen Harald Schmidt mehr als nur überstehen ließen:

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Medien Neubrandenburg

Luftvideos aus Neubrandenburg und Burg Stargard

Vor einigen Tagen muss eine rote Cessna über der Gegend gekreist sein. Darin: Robert Grahn. Der 50-jährige Potsdamer düst mit seinem Flugzeug, das gerade mal zwei Jahre jünger ist als er selbst, in der Welt umher und fotografiert. Das macht der Mann professionell, seine Luftbilder und -videos bietet er über Euroluftbild.de und Luftvideo.de an. Auch an einem äußerst umfangreichen DDR-Bildarchiv wirkt Robert Grahn mit.

Aus seinem Trip gen Neubrandenburg sind drei Aufnahmen entstanden. Grahn kreiste dabei über der Justizvollzugsanstalt auf dem Neubrandenburger Lindenberg, über der Burg Stargard und der Neubrandenburger Innenstadt. Grahns Youtube-Kanal habe ich jedenfalls erstmal abonniert, seine kurzen Aufnahmen aus aller Welt sind ziemlich sehenswert.

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Medien Sport

Torsten Gütschow und der Ost-Fußball in der Sonntagszeitung

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Torsten Gütschow war einer der besten Stürmer der DDR. Im nur einmal ausgetragenen Deutschland Cup schoss er für Dynamo Dresden gegen den Bundesliga-Meister Bayern München das Goldene Tor. Er blieb in Dresden, wurde dann noch türkischer Meister, kickte in West und Ost, trainierte in West und Ost; und zuletzt musste er die Trainerbank der TSG Neustrelitz verlassen, weil er nicht verhindern konnte, dass eine zur Hälfte ausgetauschte Mannschaft Fußballspiele verliert.

Warum Torsten Gütschow sowohl den Fußball in der DDR als auch den Weg des Ost-Fußballs nach der Wende ganz gut repräsentiert, habe ich in der heute erschienenen Sonntagszeitung des Nordkurier anlässlich des 25. Mauerfall-Jubiläums versucht aufzuschreiben.

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Medien

Unterwegs mal schnell eine Adresse suchen, 1983er-Version

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Ich möchte gar nicht wissen, wie viel Benzin in den Achtzigern draufgegangen ist, weil Vergessliche mit einem großen Freundeskreis permanent kiloweise Telefonbücher durch die Gegend gefahren haben. Na gut, irgendwann sind wir soweit und chauffieren dann eben kiloweise Medienserver mit unseren nachhaltigen Hybridkarren. Alles fließt.

Aus: „Reißverschluß & Rotweinfleck. 999 neue praktische und ungewöhnliche Haushaltstips“, Mary Ellen, Delphin Verlag, München, Zürich, 1983.