UPDATE: Habe dann für die Zeitung einfach mal nachgefragt. Die Ergebnisse gibt es hier.
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Gut, dass wir darüber geredet haben, liebe Heimat-Sparkasse. Oder auch nicht. Denn die Initiative in diesem Fall ging nicht von euch aus.
Ab 1. Juli können Kunden der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin beim Online-Banking nicht mehr mit der herkömmlichen TAN-Liste aus Papier arbeiten. Die TAN-Liste (oder ihr Upgrade iTAN) wird abgeschafft. Stattdessen soll sich der geneigte Kunde für eines von zwei anderen Verfahren entscheiden: chipTAN oder smsTAN.
Ich habe damit mehrere kleine Probleme. Zum ersten bin ich erstaunt, dass der Wechsel auf chipTAN oder smsTAN zwar prominent auf eurem Banking-Portal angepriesen, dabei aber nicht erwähnt wird, dass die Papier-TAN-Liste demnächst definitiv abgeschafft wird. Diesen Fakt sowie das dazugehörige Datum 1. Juli 2011 musste ich mir bei eurer netten Hotline-Frau erfragen.
Zum zweiten werde ich – aus Prinzip – bockig, wenn etwas, wofür ich vorher nichts bezahlen musste, nun Geld kostet. Beim Verfahren chipTAN bin ich angehalten, bei euch einen sogenannten TAN-Generator zu erwerben, was mich laut Netz-Auskunft „14 bis 15 Euro“, laut Telefon-Hotline etwa 8 Euro kostet, wenn ich den Kasten bei euch vor Ort kaufe. Beim chipTAN-Verfahren stecke ich meine Sparkassen-Card in den Generator, dann … doch lest selbst. Umständlicher ist es allemal.
Beim smsTAN-Verfahren bekomme ich von euch nach Ausfüllen des Überweisungs-Formulars eine SMS mit der entsprechenden TAN-Nummer. Kostet mich pro SMS fünf Cent. Andere Sparkassen spendieren ihre Kunden vier SMS pro Monat oder auch 30 SMS im Quartal für umsonst. Sind alles keine Rockefeller-Summen, und wenn es der Sicherheit dient, meinetwegen. Aber fragwürdig bleibt das Prozedere allemal.
Und drittens: Hauptgrund für die Umstellung und also Abschaffung der herkömmlichen TAN-Liste sei die Sicherheit, sagt ihr. Mag sein, sicherer wird das ganze durch Verkomplizierung einer Überweisung ganz gewiss. Doch gibt es trotz allem keine hundertprozentige Sicherheit, erste Trojaner-Angriffe auf das smsTAN-System wurden bereits gemeldet. Und warum lässt man dem Kunden nicht die Wahl, welches Verfahren er bevorzugt?
Diese Quasi-Entmündigung prangere ich an. Das stelle ich zur Diskussion.