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Neubrandenburg

Neubrandenburger Systemliebhaber

system lover

Tja. Während in den Großstädten der Republik nach wie vor das derzeitige gesellschaftliche System verunglimpft und auf alles einen sogenannten Fick gegeben wird, ist das für seine avantgardistischen Tendenzen in Untergrundkreisen berühmt-berüchtigte Neubrandenburg da schon wieder mal drei Schritte weiter. Keimzelle der „Unterwanderung durch Umarmung“ ist, wie die beiden Beweisfotos zeigen, die Ihlenfelder Vorstadt im Nordosten der Stadt.

Das finde ich gut.

Dass hingegen den subversiven Kräften des Viertels jeglicher Sinn für die ästhetische Sinnhaftigkeit einer Farbbesprühung offensichtlich total abgeht und sie mit ihrer Message mitnichten hässliche Fassaden verschönern sondern umgekehrt – das prangere ich an.

love the system

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Neubrandenburg

Stinkewasser in der Ihlenfelder Vorstadt

Hiermit möchte ich offiziell die Stadtwerke Neubrandenburg wegen der jüngsten Wasserrohrspülungen in der Ihlenfelder Vorstadt und der damit offensichtlich verbundenen Demolierung angeschlossener Durchlauferhitzer sowie der Umwandlung des vorher untadeligen Leitungswassers in etwas ziemlich Übelriechendes für den Dienstleister des Monats nominieren. Pfui Deibel.

Für die lieblichen Gerüche der naheliegenden Rapsölmühle könnt ihr nichts. Dass es nun aber auch aus dem Wasserhahn duftet, liegt zeitlich so verdammt nah an den Rohrspülungen, dass ich nicht wissen möchte, was da eigentlich wohin gespült wurde.

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Bild

Ein Lichtlein brennt

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Familie

Schiefe Zahlen

Oder: Wie in der beschaulichen Adventszeit Neologismen geboren werden.

Heute ist der 1. Dezember, heute ist der Tag der Adventskalenderindustrie. Und es ist gut, dass es sie gibt. Denn gestern war der Abend der „Wie – ihr habt keine Adventskalender???“-*tränenkuller*-Töchter und „Futter bloß nicht die Weihnachtsschoko auf!!!“-Mütter. Dabei war das natürlich bloß ein Spaß – selbstverständlich haben wir Adventskalender.

Einen für jedes Kind. Und: einen für die Eltern. Von den Großeltern. Hurra! Aber nochmal: Einen. Für die Eltern. Zwei. Einen – zwei. Na?

Genau. Und dem Heinrich in seiner Gerechtigkeit-Ungerechtigkeit-Prägungsphase fiel es sofort auf: „Wer macht nun eigentlich euer erstes Türchen auf?“ Als geborener Dienstleister hatte er dann auch gleich eine faire Lösung parat, und da er auf die Einschulung zusteuert und äußerst mitteilungsfreudige Zahlenkundige als Schwestern hat, sind ihm die Grundlagen der Mathematik nicht mehr fremd. So ward es dann auch beschlossen und verkündet:

„Mama macht die geraden Zahlen auf. Und Papa die schiefen Zahlen.“

leuchtfiguren

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Blog

Für drei: Neunziger-Rave-Tänze

Es ist ein ziemlich buntes, aber dennoch dunkles Kapitel der Musiktanzgeschichte und deshalb so gar nicht zu vergleichen mit den künstlerisch hoch wertvollen Für-drei-Vorgängern Sterne und Kekse.

1 Alle Farben des Regenbogens kommen mindestens einmal vor, ehrlich. Dazu Rave-Orgel, Pluderhosen und Straßenmoonwalkerei – jeder ist an seinem Platz. Los gehts.

2 Noch mehr Farben, noch mehr Graffitti, dafür weniger Moonwalk. Und es ist ein Plattenladen zu sehen! (Für Jüngere: Da hat man früher Musik gekauft.)

3 Ein Rave-Klassiker. Dummerweise live (!) mit Tänzern (!!) in einem Berliner Regionalfernsehsender (!!!) aufgeführt. Achtung – Fremdschämallergiker sollten das nicht ohne Medikamente ansehen!

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sl.

Kleiner Illuminator-Blues zum Wochenende

Solange es niemanden gibt, der nicht Ende November für okayes Geld die DNA kilometerlanger Lichterketten entschlüsselt, sie also geduldig aus ihrem Dachboden-Winterschlaf entwirrt und mit einem fröhlichen Gassenhauer auf den Lippen entspannt in Reihe bringt, ohne bereits nach zehn Minuten genervt so stark an dem nach wie vor gewaltigen Lichterketten-Knäuel zieht, bis mindestens drei unschuldige Lichter abreißen; solange es also so jemanden nicht gibt, braucht mir niemand etwas von Dienstleistungsgesellschaft erzählen.

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Spaß

Sieben sind geblieben

sieben Raben

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Netz Neubrandenburg

Überanpassung

Weinen bringt nicht's

foto: mkorsakov unter cc-lizenz by-nc-sa

Hiermit möchte ich offiziell das Veranstaltungszentrum Neubrandenburg wegen des in Text und Menü unglücklichen Plurals Webcam’s auf der von ihm zu verantwortenden Seite neubrandenburg-touristinfo.de für den „Deppenapostroph des Monats“ nominieren. Wie heißt’s doch so schön im Lexikon: „Dabei handelt es sich oft um eine Form der Überanpassung …“

Immerhin klappt’s dann mit der Mehrzahl bei „Tickets“.

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Netz

Vor ihr die Welt

Wieder mal eine dieser ungezählten Geschichten, die es ohne Netz so nicht gegeben hätte.

Die freie Journalistin Meike Winnemuth arbeitet sich von RTL über den Stern, Cosmopolitan, Park Avenue und Geo bis zur Süddeutschen Zeitung durch, nicht unerfolgreich übrigens.

Sie kommt auf die Idee, ein Jahr lang das gleiche, kleine Blaue zu tragen und kommt mit dem Blog zur Idee nicht nur bei Mode-Fans sehr gut an. Sie bewirbt sich bei „Wer wird Millionär“, gelangt auf Jauchs Stuhl und gewinnt eine halbe Million.

Und dann erfüllte sie sich einen Traum.

Seit einem knappen Jahr bereist sie die Welt – wortwörtlich. Zwölf Städte in zwölf Monaten heißt das Motto, und natürlich schreibt sie darüber. Für diverse Medien, aber vor allem auch in ihr „Reiselogbuch“, das Blog „Vor mir die Welt“. Sie gestaltet ihre Weltreise, wie es nicht wenige auch tun würden, hätten sie die Zeit, den Mut und die Mittel dazu: Zeit lassen, Städte, Länder und Kulturen kennenlernen, richtig kennenlernen, besser kennenlernen jedenfalls als in zehn Pauschalurlaubstagen.

Irgendwann im Lauf der Sendung fragte mich Günther Jauch, was ich mit dem Geld anfangen würde. Und ich sagte: Reisen. Ein Jahr lang raus und jeden Monat in einer anderen Stadt wohnen. Auf diese Weise ein paar Orte erleben, die ich nicht oder fast gar nicht kenne, die mich aber schon immer gereizt haben, ohne dass ich genau zu sagen wüsste, was ich mir dort erhoffe. Ich dachte: Hinfahren und es herausfinden.

Das Tolle daran ist: Der Neid hält sich in Grenzen. Zu interessant, kompakt formuliert, aber dennoch aussagekräftig und dank großzügiger Bebilderung auch bestens einsehbar sind ihre Erlebnisse. Das Weltreiseblog wird komplettiert durch eine nicht gerade kleine Community, die die nicht häufigen, aber regelmäßigen Einträge durch eigene Erfahrungen, Tipps und Anmerkungen anreichert und somit ein Kompendium erstellt, was zwar nicht seinesgleichen sucht …

… aber in dieser Art vor zehn Jahren (okay, WWM gab’s damals auch noch gar nicht. Obwohl … doch.) so nicht hätte entstehen können. Was verdammt schade gewesen wäre. Denn alle paar Tage bequem ein paar Lese-Hapse Weltreise genießen zu dürfen – das ist ganz was Feines.

Danke.

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Netz Sport

Torjaner

Tor|ja|ner, der; -s, -, (ugs. für erfolgreicher Fußballtorjäger)
Als Torjanisches Pferd (englisch Goaljan Horse), auch kurz im DFB-Jargon Torjaner genannt, bezeichnet man einen Stürmer, der als harmloser Depp getarnt ist, im Hintergrund aber ohne Wissen des Zuschauers eine andere Funktion erfüllt.
Ein Torjanisches Pferd zählt zur Familie der beim Gegner unerwünschten bzw. abwehrschädlichen Spieler, der so genannten Malplayer. Es wird umgangssprachlich häufig mit Torjägern synonym verwendet, sowie als Oberbegriff für Diver und Faker gebraucht, ist davon aber klar abzugrenzen.

Etymologie
Der Name ist metaphorisch vom Torjanischen Pferd der Fußball-Mythologie abgeleitet. Als etwas Harmloses getarnt, verleitet es die Verteidiger dazu, von diesem in den geschützten Bereich gebracht zu werden und bezeichnet so vordergründig jede List oder Strategie mit diesem Ziel. Die im Inneren unentdeckt gebliebenen Fähigkeiten verlassen schließlich das Trojanische Pferd und erlangen als Angreifer Zugang zur Mannschaftsfestung bzw. zum geschützten Torsystem.

Charakteristik
Torjanische Pferde sind Programme, die gezielt in fremde Strafräume eingeschleust werden, aber auch zufällig dorthin gelangen können, und dem Trainer nicht genannte Funktionen ausführen. Sie sind als harmlose Spieler getarnt, indem sie beispielsweise vermeintlich sichere Torchancen auslassen oder ihre versteckten Fähigkeiten durch scheinbare Motivationsprobleme nach Tordurststrecken in der Liga-Hinrunde überlagern.

Arten Torjanischer Pferde
Zahlreiche Torjanische Pferde entstehen durch den Verbund zweier eigenständiger Stürmertypen zu einem einzigen Angreifer. Bekannt sind der in den letzten Tagen in die Schlagzeilen geratene Bayern-Torjaner Mario Gomez, der interessierten Kreisen schon länger bekannte Bundes-Torjaner Miroslav Klose sowie den sogenannten Tribünen-Torjaner Kevin Kuranyi, der zwar längst als gefixt gilt, dennoch in den Nullerjahren zum konstantesten Liga-Torjaner Deutschlands (nach Opi-Torjaner Gerd Müller) aufstieg.

Die Tarnung
Torjaner sind listige Gesellen. Sie treten auf in der Figur eines Chorknaben, um urplötzlich ihren Torinstikt ausbrechen zu lassen. Sie taggen sich mit Inkompetenz, um anschließend Gegenspieler schwindlig zu spielen. Manche spielen jahrelang einen durchschnittlichen Verteidiger, um nach 77 Länderspielen ohne Tor in einem WM-Viertelfinale kaltblütig einzunetzen.

Schutzmöglichkeiten
Den einzig wirkungsvollen Schutz vor Torjanischen Pferden bietet der Verzicht auf die Beeinflussung der eigenen Defensive durch schmähende Feindmedien. Als besonders gefährlich einzustufen sind hierbei, wie bei jedem Malplayer, Anbieter von Programmen bzw. Dienstleistungen am Rande der Legalität, z.B. sogenannte Internet-Streams. Als neuen Weg zum Schutz gegen Torjaner kann man die Bestrebungen der Trusted Computing Group (TCG) ansehen, die das Ausführen von ungeprüften, d.h. nicht verteidigungswürdigen Angreifern technisch unterbindbar machen will bzw. das Zusammenspiel geprüfter und ungeprüfter gegnerischer Spieler voneinander zu isolieren versucht. Diese neuen Scouting-Programme sollen den leidgeplagten Mannschaften helfen, künftig nicht mehr auf scheinbar harmlose Fußballtoreschießer hereinzufallen.

(basiert auf dem Wikipedia-Eintrag „Trojanisches Pferd (Computerprogramm)„)